Gérard Depardieu: Er findet das lustig

Der Prozess gegen Gérard Depardieu wegen sexueller Belästigung war ein grelles Schauspiel. Wieder einmal zeigte sich: Es muss mehr über Hierarchien gesprochen werden.

Gérard Depardieu
Gérard Depardieu am 26. März vor Gericht in Paris
© Dimitar Dilkoff/​AFP/​Getty Images

Ich verstehe Gérard Depardieu. Über Jahrzehnte durfte er ungestraft pöbeln, durfte lauthals von Muschis sprechen, Befehle erteilen und Technikerinnen an Filmsets dazu verpflichten, ihn stundenlang mit Handventilatoren abzukühlen. All dies beschrieb der Schauspielstar in den vergangenen Tagen vor Gericht: Er habe schmutzige Witze gemacht, das Filmteam habe mitgelacht. An vielen Sets, das berichten heute zahlreiche Wegbegleiterinnen – und erstaunlicherweise auch Depardieu selbst –, soll der Schauspieler Frauen gedemütigt haben. „Ich bin ein vulgärer, grober, ordinärer Mensch“, sagte er. Aber auch: „Ich respektiere Menschen.“