Geliebte Frikadelle: Warum Busfahrer Freddy in Witten zum Meme wurde – Medien

Im Ruhrpott schließt ein Imbiss, Busfahrer Freddy weint in der WDR-„Lokalzeit“und wird zum Meme. Diese Geschichte handelt von einem Land, in dem alles Liebgewonnene zu verschwinden scheint. Und von einem Mann, der wirklich fühlt.

Heldenreisen beginnen für gewöhnlich nicht mit Frikadellen. Diese schon. Die Frikadelle steht für maskuline Kernigkeit, sie ist mettgewordene Verweigerung der Moderne oder Bodenständigkeitsaccessoire für Politiker im Kampf um Volksnähe. Beweint wurde sie nie. Hatte die WDR-„Lokalzeit“  auch nicht erwartet, als sie ein Team nach Witten schickten, um den letzten Tag vom Frikadellenkönig Uwe Gambalat (ein Mann, der jederzeit den dritten Platz beim Herbert-Grönemeyer-Ähnlichkeitswettbewerb belegen würde) zu begleiten. Nach 18 Jahren macht er seinen Imbisswagen dicht. Kein Nachfolger in Sicht. Drei-Tage-Woche, Fachkräftemangel, Work-Life-Balance. Das unangenehm Übliche. Man schwenkt die Trauergemeinschaft ab, holt ein paar Stimmen ein, Bratklops-Kondolenz. „Schade, dass er aufhört“, „beste Schnitzel, wo gibt“. „Kacke!“ Lokalkolorit mit dem breiten Pinsel.