Gedenktag 9. November: Wolfram Weimer würdigt Einsatz für friedliche Revolution

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat zum Gedenken des Mauerfalls den Mut der Menschen in der damaligen DDR gewürdigt. „Der Fall der Mauer am 9. November 1989 war kein Geschenk des Schicksals. Er war die Ernte eines langen, mühsamen Kampfes mutiger, tapferer, hoffnungsvoller Menschen für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte“, sagte Weimer. Die Friedliche Revolution von 1989 sei ein beispielloses Ereignis der Weltgeschichte, „eine Revolution ohne Gewalt, getragen von Gebeten, Kerzen und Zivilcourage“.

Anlässlich der Eröffnung der neuen Dauerausstellung am Sonntag im Deutsch-Deutschen Museum Mödlareuth betonte Weimer: „In Zeiten, in denen neue Mauern hochgezogen werden – nicht unbedingt aus Beton, vor allem aber in Köpfen und Herzen –, in denen Spaltung wieder zum politischen Programm erhoben wird, ist Mödlareuth ein Mahnmal.“ Der Freiheitsdrang des Menschen sei stärker als jede Mauer.

Das Deutsch-Deutsche Museum Mödlareuth erinnert an die Geschichte der deutschen Teilung und ihre Folgen bis in die Gegenwart. Das Dorf Mödlareuth, das auch als „Little Berlin“ bezeichnet wird, lag genau auf der Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR. Die etwa 50 Einwohner trennten scharf bewachte Grenzanlagen und ab 1966 eine 3,30 Meter hohe Betonsteinmauer.

„Herausragender und zugleich ambivalenter Erinnerungstag“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hält am heutigen Sonntag in Berlin eine Grundsatzrede zu aktuellen Gefahren für die Demokratie. Dabei soll es neben der Wehrhaftigkeit und Stärkung des demokratischen Systems auch um den Schutz der politischen Betätigungsfreiheit gehen. Der 9. November sei „ein herausragender und zugleich ambivalenter Erinnerungstag“, heißt es in der Ankündigung für die Veranstaltung im Schloss Bellevue in Berlin.

Bei der Matinee soll an die Bedeutung des 9. November in der deutschen Vergangenheit erinnert werden – an die Ausrufung der Republik 1918 nach dem Ersten Weltkrieg, die antijüdischen Pogrome 1938 und den Mauerfall 1989. Die Schauspieler Jens Harzer und Marina Galic sollen Texte aus den entsprechenden Perioden vortragen, bevor Steinmeier seine Rede zur aktuellen Lage hält.