
Gartenkalender beachten
Wie oft sollte man im Sommer den Rasen mähen?
09.06.2025, 19:32 Uhr
Artikel anhören
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Ein kurz getrimmter Rasen ist vielleicht ein optischer Hingucker. Aber: Wer den Rasen weniger mäht, tut der Natur etwas Gutes. Und nicht nur Tiere profitieren.
Rasenmähen gehört in den Sommermonaten zur Gartenarbeit dazu. Aber wie oft sollte der Rasenmäher eigentlich zum Einsatz kommen? „So selten wie möglich“, empfiehlt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Am besten erst mähen, wenn der Rasen 20 Zentimeter hoch ist – und zwar mit der höchstmöglichen Schnitthöhe, die der Rasenmäher zu bieten hat. Denn so bleiben viele Blühpflanzen stehen.
Auch sinnvoll: den Rasen zeitversetzt mähen, damit Insekten ausweichen können. So stellt man sicher, dass ein Teil der Wiese immer blüht. Am besten lässt eine Insel oder einen Randstreifen mit ausreichend Blühpflanzen stehen.
Intensiver genutzte Flächen können dann häufiger gemäht werden. Wichtig: Das geschnittene Gras anschließend vom Rasen entfernen, damit nicht zu viele Nährstoffe in den Boden gelangen.
Seltener mähen hat Vorteile
Wer seltener mäht, gibt Wildkräutern wie Klee, Gänseblümchen oder Löwenzahn die Chance, zu wachsen. Diese Pflanzen sind eine wertvolle Nahrungsquelle für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten, da sie Nektar und Pollen enthalten. Dicht gewachsenes Gras ist zudem ein Rückzugsort für Igel, Gartenschläfer und Amphibien.
Der Tipp: Den Rasen nur auf circa fünf Zentimeter Höhe kürzen. Bei dieser Schnitthöhe erblühen viele Kräuter und der Rasenmäher schafft den folgenden Rasenwuchs bis zum nächsten Einsatz noch ohne Schwierigkeiten, so die DGG 1822. Der Grasschnitt darf aber nicht als Mulch auf dem Rasen liegen bleiben. Denn das düngt den Boden. Die gewünschten blühenden Wiesenblumen, die die Insekten brauchen, bevorzugen nährstoffarme Böden.
Blühpflanzen und hohes Gras locken zudem mehr Nützlinge in den Garten. Neben Vögeln sorgen dann auch Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen dafür, dass Blattläuse und Schnecken nicht das angebaute Gemüse wegfuttern.
Und noch ein Vorteil haben Wiesen mit hohem Gras: Sie speichern Feuchtigkeit besser und schützten den Boden vor dem Austrocknen. Die Erde bleibt länger feucht, und Sie müssen seltener gießen. Der feuchte Boden verbessert das Mikroklima im gesamten Garten. Gleichzeitig steigt die Bodenqualität, da sich Regenwürmer, Springschwänze und Asseln wohlfühlen.