In Spanien ermittelt der Weltfußballverband Fifa erneut wegen Spielerhandels mit Minderjährigen, wie die renommierte spanische Sportzeitung „Marca“ berichtete. Dies ist insbesondere in der Region Katalonien nicht ungewöhnlich. Schon der FC Barcelona war bereits zwei Wechselperioden lang wegen des gleichen Vergehens mit einer Transfersperre belegt worden, die 2016 endete.
Diesmal geht es vorrangig um den Transfer von minderjährigen Spielern aus Afrika, Asien und Südamerika, primär zu Fußballakademien in Katalonien. Die Jugendlichen waren nach Spanien eingereist, um ein einjähriges Fußballstipendium zu erhalten. In den Fällen, die derzeit Gegenstand der Ermittlungen sind, soll die Aufenthaltsgenehmigung in Spanien nach Ablauf des Stipendiums illegal verlängert worden sein.
Die Fifa spricht laut „Marca“ von einer „groß angelegten Struktur“, es handele sich „keineswegs um einen Einzelfall“. Insgesamt sollen mehr als 50 Fälle aufgedeckt worden sein. Dem Bericht zufolge hat die Fifa die im Verdacht stehenden Fußballakademien um Erklärungen gebeten. Bei einem der betroffenen Spieler soll es sich um Lucas Alves handeln. Der Brasilianer wechselte im Sommer von der Fußballschule Marcet in die A-Jugend von Espanyol Barcelona. Der Klub wurde von der Fifa über den potenziell illegalen Aufenthalt des Nachwuchsspielers in Katalonien informiert.
Greift der Weltverband hart durch, drohen den betroffenen Akademien empfindliche Sanktionen, die von Geldstrafen bis hin zu zweijährigen Transfersperren reichen. Neben dem Einkaufsverbot musste der FC Barcelona damals eine Geldstrafe in Höhe von 370.000 Euro zahlen. Damals ging es um zehn Fälle zwischen 2009 und 2013. Diesmal sei der Verein nicht betroffen, schreibt die „Marca“. Barça sei ein Verein, „der mit dem, was jetzt passiert, nichts zu tun hat“.