
Der frühere Chef des baden-württembergischen Textilherstellers Trigema, Wolfgang Grupp, liegt im Krankenhaus. Ein Rettungshubschrauber hat den 83 Jahre alten Unternehmer am Montagmorgen von seinem Wohnort Burladingen auf der Schwäbischen Alb in eine Klinik geflogen. „Es geht ihm altersentsprechend gut“, sagte eine Sprecherin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Weitere Details nannte sie nicht.
Vor gut eineinhalb Jahren hatte Grupp die Geschäftsführung des Familienunternehmens, das er seit dem Jahr 1969 in dritter Generation geleitet hatte, an seine Kinder Wolfgang Grupp junior und Bonita Grupp übergeben. Übernommen hatte Grupp senior die Leitung des als Trikotwarenfabrik Gebrüder Mayer (Trigema) im Jahr 1919 gegründeten und Ende der sechziger Jahre hoch verschuldeten Herstellers im Alter von 27 Jahren. Bekannt gemacht hat den Textilfabrikanten nicht zuletzt ein Affe, mit dem er zusammen für die Produkte seines Unternehmens warb – und die Forderung, dass ein Unternehmer für seine Entscheidungen, für Erfolg und Misserfolg einstehen muss.
„Wenn Unternehmer im Erfolgsfall selbstverständlich profitieren, müssen sie auch im Falle von Misserfolgen für ihre Entscheidungen haften. Wir müssen Verantwortung und Entscheidungsträger wieder zusammenbringen“, sagte Grupp einmal. Er selbst habe als Unternehmer mit seinem Privatvermögen voll in der Haftung gestanden: „Wenn ich falsche Entscheidungen treffe, wäre es völlig zurecht so, dass ich mein eigenes Vermögen zuerst einsetze, bevor es Unschuldige wie meine Gläubiger oder den Steuerzahler trifft.“