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Start der Winterreifen-Saison (2 Min)
Stand: 20.10.2025 14:36 Uhr
Im Winter wird die Technik des Autos besonders gefordert. Wer Reifen wechselt, die Batterie überprüft, Scheiben reinigt, Kühlerfrostschutz nachfüllt und die Lüftung frei hält, kommt gut durch Eis und Schnee.
Wichtig sind zunächst die richtigen Reifen. Die Faustregel lautet „von O bis O“ – also von Oktober bis Ostern sind Winterreifen empfehlenswert, vorgeschrieben sind sie nur bei winterlichen Straßenverhältnissen. Wer ältere Reifen aufzieht, sollte die Profiltiefe überprüfen: Mindestens 1,6 Millimeter sind gesetzlich vorgegeben. Der ADAC empfiehlt mindestens vier Millimeter, damit Reifen auch bei Schnee, Eis und Nässe optimalen Halt bieten. Die Reifen mit dem besseren Profil gehören auf die Hinterachse.
Das Alter der Reifen beachten
Neue Winterreifen sollten beim Kauf nicht älter als 18 Monate sein, rät der Automobilclub ACE. Dafür die vierstellige DOT-Nummer auf dem Reifen überprüfen: Die Zahl 2124 etwa bedeutet, dass der Reifen in Kalenderwoche 21 im Jahr 2024 produziert wurde. Nach spätestens acht Jahren sollten Winterreifen laut ADAC ausgetauscht werden. Selbst wenn das Profil noch gut ist, verhärtet sich die Gummimischung im Laufe der Jahre und die Reifen büßen einen Teil ihrer Wintereigenschaften ein. Wie lange Reifen halten, hängt auch von der Lagerung ab. Ideal ist ein dunkler, kühler, trockener Ort ohne Temperaturschwankungen.
Batterie testen
Die Autobatterie belegt im Winter Platz eins der Pannenstatistik des ADAC.
Sie sollte deshalb rechtzeitig auf ihre Leistungsfähigkeit überprüft werden. Kleine und preisgünstige Batterietester liefern nicht immer zuverlässige Informationen über den Zustand der Batterie. Genauer – aber deutlich teurer – sind professionelle Prüfgeräte. Am besten die Batterie in einer Werkstatt testen lassen.
Frostschutz im Kühlwasser prüfen
Im Kühlwasser enthaltenes Frostschutzmittel verhindert, dass sich Eis bildet und schützt den Motor vor Rost und Kalkablagerungen. Der Frostschutz in der Kühlung sollte bis etwa minus 25 Grad Celsius reichen. Dann ist der Motor gut geschützt. Mit einem Frostschutz-Prüfer (ab etwa fünf Euro) lässt sich Kühlwasser entnehmen und kontrollieren, bis zu welcher Minustemperatur der Frostschutz wirkt.
Wer nachfüllen muss, sollte in der Betriebsanleitung oder auf dem Kühlmittelbehälter nachschauen, welcher Frostschutz für den Motor geeignet ist. Verliert das Kühlsystem immer wieder Flüssigkeit, in die Werkstatt fahren.
Scheiben gründlich reinigen
Im Herbst und Winter werden Scheiben schnell schmutzig. Für eine gründliche Reinigung gibt es Mittel, die nach Herstellerangaben speziell für den Schmutz auf Autoscheiben entwickelt wurden. In der Regel reicht aber herkömmlicher Glasreiniger. Tipp: Erst den groben Schmutz mit viel Wasser von den Scheiben entfernen, sonst können beim Putzen kleine Kratzer im Glas entstehen.
Scheiben auch von innen putzen, am besten ebenfalls mit Glasreiniger. Feuchtigkeit setzt sich auf sauberem Glas weniger ab. Beschlagen die Scheiben dennoch, die Heizung auf die wärmste und die Lüftung auf die höchste Stufe stellen und direkt auf die Frontscheibe richten. Auch die Klimaanlage zieht Feuchtigkeit aus der Luft – allerdings nur, wenn es nicht zu kalt ist.
Scheibenwaschanlage überprüfen
Im Wasser der Scheibenwaschanlage reicht ein Frostschutz bis minus 20 Grad Celsius. Im Zweifel den Wasserbehälter leeren und mit neuem, frostsicherem Gemisch auffüllen. Auch die Wischblätter kontrollieren und mit einem feuchten Tuch reinigen. Wenn sie Schlieren auf der Scheibe hinterlassen, ist es Zeit für einen Austausch. Bei Frost Abdeckfolie unter die Gummis der Scheibenwischer legen, damit sie nicht anfrieren und Schaden nehmen.
Winterzubehör wie Eiskratzer und Enteiser bereitlegen
Für frostige Nächte Scheibenenteiser, Handschuhe und eine Abdeckfolie für die Windschutzscheibe ins Auto zu legen. Ein kleiner Besen kann nützlich sein, um Schnee zu entfernen. Vorsicht bei Eiskratzern mit Metallkante: Sie können die Scheiben beschädigen.
Lufteinlass und Wasserablauf kontrollieren
Im Herbst verstopft nasses Laub häufig den Lufteinlass für Lüftung und Heizung. Deshalb sollte der Einlass unterhalb der Windschutzscheibe gereinigt werden, dazu am besten die Motorhaube öffnen. Auch die Öffnungen für den Wasserablauf sollten frei sein, sonst kann Regenwasser nach innen gelangen. Gegebenenfalls zusätzlich den Innenraum-Luftfilter erneuern. Wo er verbaut wurde, steht in der Betriebsanleitung.
Beleuchtung prüfen
Gutes Licht ist wichtig in der dunklen Jahreszeit. Alle Leuchten des Wagens sollten deshalb von außen überprüft werden – das geht am besten mit Unterstützung einer weiteren Person. Auch Bremslicht, Nebelschlussleuchte und eventuell die Nebelscheinwerfer nicht vergessen.
Türdichtungen pflegen und schützen
Die Türgummis können bei Frost im Winter anfrieren und Schaden nehmen. Gut geschützt sind sie mit einer speziellen Gummipflege oder mit Silikonölen. Diese Mittel sorgen für eine glatte Oberfläche. Vor dem Auftragen die Dichtungen gut säubern und trocknen. Von dem Gebrauch von Hausmitteln wie Hirschtalg oder Vaseline als Kälteschutz raten Experten ab.
Türschlösser schützen
Die Türschlösser lassen sich mit Grafitspray vor dem Zufrieren schützen. Im Gegensatz zu Öl wird Grafit bei Kälte nicht dickflüssig und verharzt nicht bei Alterung und Kälte. Alternativ kann ein nicht harzendes Öl helfen. Einen Enteiser bewahrt man am besten in der Jackentasche auf. Im Handschuhfach nutzt er wenig, wenn die Schlösser eingefroren sind. Beim Autowaschen im Winter die Türschlösser mit Klebeband abdichten, damit kein Wasser eindringt.
Das Auto auch im Winter waschen
Im Winter verschmutzt das Auto schneller. Wichtig ist, dass die Beleuchtung sauber ist und Kennzeichen sowie Plaketten erkennbar sind. Sonst droht ein Bußgeld. Werden die Straßen mit Salz gestreut, gelangt es von der Fahrbahn aufs Auto. Deshalb sollte man das Auto auch im Winter regelmäßig waschen, am besten in der Waschanlage. Bei der Wäsche per Hand können Kratzer im Lack entstehen, wenn der Schwamm Schmutzpartikel verteilt. Der ADAC empfiehlt ein Waschprogramm mit Unterbodenwäsche, denn unter dem Auto halten sich Salz und feuchter Schmutz am hartnäckigsten.
Türdichtungen bei niedrigen Temperaturen nach der Wäsche mit einem Tuch abtrocknen. Wer einen sonnigen Tag für die Autopflege wählt, kann den Wagen in der Sonne nachtrocknen lassen. Nach der Wäsche ist eine Bremsprobe Pflicht, da Wasserrückstände die Bremswirkung deutlich reduzieren können.
Ab Temperaturen von minus 10 Grad oder weniger sollte auf eine Autowäsche verzichtet werden. Türschlösser und Dichtungen könnten sonst anfrieren. Auch der Lack kann aufgrund des „Wärmeschocks“ – warmes Wasser trifft auf kaltes Auto – Schaden nehmen.
Lack mit Autowachs schützen
Um den Autolack vor Verschmutzungen im Winter zu schützen, sollte der Wagen nach der Wäsche mit Autowachs oder anderen Versiegelungsprodukten gepflegt werden. Durch die glattere Oberfläche bleibt zudem Schmutz weniger haften. Trägt man Wachs selbst auf, hält der Schutz in der Regel länger als bei einer Anwendung in der Waschanlage. Für die Vorbereitung zunächst Salz und Split auf dem Lack entfernen – am besten mit einem Hochdruckreiniger, denn mit einem Schwamm kann der Schmutz den Lack zerkratzen. Hat aufgewirbelter Streusplit kleine Löcher in den Lack geschlagen, sollte man die Schäden umgehend ausbessern.
Fußmatten im Winter pflegen
Zur Fahrzeugpflege im Winter gehört auch ein Blick in den Innenraum. Feuchte Fußmatten sorgen dafür, dass die Scheiben schnell beschlagen. Nützlich sind Gummimatten: Sie nehmen kein Wasser auf, außerdem kann Schmelzwasser vom Schnee der Schuhe abgegossen werden und sie sind leichter zu reinigen. Nasse Textilmatten über Nacht in der Garage oder im Keller trocknen lassen.