
Versprechen waren auch früher schon dafür da, gebrochen zu werden, da machte man sich als Wähler ja nun wirklich keine Illusionen: Zeiten änderten sich, Koalitionspartner waren launisch, manchmal mussten Politiker hinterher besonders drastisch weg von dem, was sie vorher sehr überzeugt gefordert hatten, sie sagten dann etwas vom „Kompromiss als dem Wesen der Demokratie“, und meistens ging es gut.
Im aufgehenden Frühjahr 2025 aber hat man sich schon arg anzuschnallen als jemand, der am 23. Februar seine Stimme für welche Partei auch immer abgegeben hat, denn das, was wir erleben, ist der multidimensionale Versprechenscrash: Selten wurde so viel angekündigt, selten so viel einkassiert, und alle tun jetzt mehr oder weniger das Gegenteil dessen, wofür sie gewählt wurden. Am allermeisten: Friedrich Merz.