
In der Schweiz macht sich Ernüchterung breit: Im Rahmen der EM-Vorbereitung kassiert die Fußball-Nationalmannschaft der Frauen eine deftige Niederlage gegen die U15 des FC Luzern. Der Verband erklärt das Ergebnis –und warum das Team gegen Jungs spielt.
In Zeiten von verwackelten Handy-Videos und Social-Media-Plattformen ist es schwierig, Sachen geheim zu halten. Die Schweizer Frauenfußball-Nationalmannschaft bereitet sich gerade auf die Europameisterschaft im eigenen Land vor (2. Juli bis 27. Juli). Das Team von Trainerin Pia Sundhage startet am kommenden Mittwoch gegen Norwegen in das Turnier.
Teil der Vorbereitung war ein Testspiel gegen die U15-Junioren des FC Luzern. Der Geheimtest blieb nicht lange geheim, schnell tauchte ein Video des Spiels bei TikTok auf. Es zeigte eine deutliche Niederlage der Nationalmannschaft gegen die 14- und 15-jährigen Jungs. Die Schweiz unterlag 1:7. Das Video, das mittlerweile wieder gelöscht ist, wurde über 70.000 Mal angeklickt.
Die Partie über 90 Minuten hatte zwei kürzere und eine längere Pause. Im ersten Drittel traf Alayah Pilgrim zum zwischenzeitlichen 1:3. Ein Grund für die hohe Niederlage dürfte auch die Rotation in der Nationalmannschaft gewesen sein, Sundhage wechselte munter durch, so dass alle 28 Spielerinnen zum Einsatz kamen. Die dritte Torhüterin Nadine Böhi stand eine Halbzeit bei den Junioren im Kasten.
„Ich glaube, dass wir verloren haben, ist nicht wichtig. Wir müssen uns auf uns fokussieren. Wir haben unsere Prinzipien in diesem Spiel probiert und Jungs sind nun mal nicht gleich wie Frauen – das wissen wir“, sagte die Schweizer Stürmerin Leila Wandeler.
Zuvor gewann die Schweiz Test gegen U15-Jungs
Nach Informationen der Schweizer Zeitung „Blick“ gab es vor dem Test gegen Luzern schon zwei weitere Partien gegen Jugendmannschaften. Gegen die U15 des FC Solothurn verlor das Nationalteam mit 1:2, die U15 des Drittligisten FC Biel besiegten die Schweizerinnen 2:1.
„Es ist im Frauenfußball nicht unüblich, gegen Juniorenteams anzutreten. Das Ziel: einen gewissen Wettkampffaktor einzubringen. Der Fokus in dieser Phase der Vorbereitung liegt auf dem physischen Aspekt. Losgelöst vom Resultat kommen diese Trainingsspiele in puncto Intensität und Laufleistung unseren Länderspielen sehr nahe“, sagte Sven Micossé, Mediensprecher des Schweizer Fußballverbandes.
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