Frauen-Bundesliga FBL: Klubs der Frauen-Bundesliga wählen erste eigene Ligapräsidentin

Die 14 Vereine der Frauen-Bundesliga haben einen eigenen Ligaverband gegründet. Geführt wird die Frauen-Bundesliga FBL e. V. von der einstimmig gewählten Ligapräsidentin Katharina Kiel von Eintracht Frankfurt. Veronica Saß vom FC Bayern München und Florian Zeutschler von der SGS Essen fungieren als Vize.

Nachdem sich die Vereine und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) noch im letzten Moment in ihren Interessen angenähert hatten, war bei der Gründungsveranstaltung in Frankfurt am Main auch der DFB-Präsident Bernd Neuendorf anwesend. Er richtete bei der Versammlung ein Grußwort an die
Clubvertreter, nahm aber nicht an der anschließenden Pressekonferenz teil. Die
Bundesligisten hatten dem DFB noch vor wenigen Tagen vorgeworfen, Absprachen gebrochen zu haben.

Kritik am DFB kam vor allem vom FC Bayern München und Eintracht Frankfurt. Der Vorstandsvorsitzende des FCB, Jan-Christian Dreesen, sagte: Der DFB habe „wesentliche bereits verhandelte Eckpunkte infrage gestellt. Das hat uns 14 Clubs nicht nur irritiert, sondern kam für uns völlig überraschend.“

Noch keine Einigung zwischen Vereinen und DFB

Widerspruch kam vom DFB-Generalsekretär Holger Blask: „Unterschriftsreife Verträge haben bislang nicht vorgelegen“, sagte der Fußballfunktionär. „Die Verhandlungsführer der Klubs hatten dem DFB weitreichende Ergänzungen und Änderungswünsche übermittelt, auf die der DFB verhandlungsüblich reagiert hat.“

Selbst nach der Gründungsveranstaltung sind nach den Worten der Ligapräsidentin noch nicht alle Streitpunkte zwischen den Vereinen und dem DFB geklärt. „Zum jetzigen Zeitpunkt können wir die Gemeinschaft nicht eingehen, weil noch offene Punkte zwischen uns und dem DFB stehen“, sagte Kiel. „Jeder Weg bringt Vor- und Nachteile mit sich. Die DFL ist auch alleine losgegangen. Das Projekt mit dem DFB hat sich nicht zerschlagen. Wir werden das ergebnisoffen prüfen“, sagte Kiel.

Im Gegensatz zum Profifußball der Männer, der unter dem Dach der Deutschen Fußball Liga (DFL) organisiert ist und vermarktet wird, läuft die Frauen-Bundesliga bisher unter dem Dach des DFB. Der neue Ligaverband soll in eine GmbH mit dem Verband münden, kündigte DFB-Chef Neuendorf an.

Bei den Streitpunkten geht es jedoch auch um das Stimmrecht innerhalb der GmbH. In dem ursprünglich angedachten Führungsgremium mit sechs Personen des Gemeinschaftsunternehmens pochen Ligaverband und DFB auf je drei Sitze. Bei möglichen Patt-Situationen wollen die Klubs das entscheidende Stimmrecht haben. Das lehnt der DFB bislang ab.