Finanzmärkte: Droht meinem Depot jetzt eine neue Eurokrise?

Frankreich schlittert ins politische Chaos, zur EZB-Sitzung droht Unruhe am Finanzmarkt. Millionen ETF-Anleger wären davon betroffen – oft ohne es zu wissen.



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Finanzmärkte: Am französischen Anleihemarkt sorgen sich viele vor fallenden Kursen – wegen des politischen Chaos.
Am französischen Anleihemarkt sorgen sich viele vor fallenden Kursen – wegen des politischen Chaos.
© Max Slobodda für DIE ZEIT

Es klingt zumindest ungewöhnlich, wenn ein Politiker die Krise seines Landes geradezu herbeiredet. Die französischen Staatsschulden seien „eine stille und unsichtbare Blutung“, sagte der scheidende Premier François Bayrou in seiner Parlamentsrede am Montag. Das Land befinde sich nicht weniger als „in Lebensgefahr“. Hier sprach einer, der die vielstimmigen politischen Kräfte zusammenschweißen wollte. Aber auch einer, dem die weltweiten Großanleger zuhörten. Und das war das Problem. 

An den internationalen Börsen erleben dieser Tage viele Menschen ein Déjà-vu: Mehr als zehn Jahre nach der Eurokrise sorgen sich Investoren wieder über Staatsschulden, seit rund zwei Wochen spiegeln die Anleihemärkte diese Bedenken. Und während der französische Präsident Emmanuel Macron nun den vierten Premierminister in nicht einmal zwei Jahren einsetzte, sorgen sich auch kleine Anlegerinnen und Anleger: Droht vielleicht auch dem eigenen Depot bald eine neue Eurokrise?