
Bei einem riesigen Waldbrand mit zwei Toten und zwei Schwerverletzten in Südfrankreich schließen die Behörden Brandstiftung als mögliche Ursache nicht aus. Das seit Tagen lodernde Feuer in der Nähe von Carcassonne und Narbonne an der französischen Mittelmeerküste „könnte eine kriminelle Ursache haben, die auf eine vorsätzliche Tat zurückzuführen ist“, erklärte der für die Untersuchung der Brandursache zuständige Staatsanwalt am Mittwoch.
Im Laufe der Ermittlungen habe sich herausgestellt, dass dieser Brand von Menschen verursacht worden sei, sagte der Staatsanwalt weiter. Demnach konnte „jede natürliche Ursache“ ausgeschlossen werden. Experten gingen nach ersten Einschätzungen von „vorsätzlicher Brandstiftung“ aus.
Das Feuer war vergangene Woche Dienstag im Corbières-Massiv südwestlich der Stadt Narbonne ausgebrochen. Die Feuerwehr konnte den Großbrand zwar unter Kontrolle bringen, gelöscht wurde er allerdings noch nicht. Es ist der größte Waldbrand im französischen Mittelmeerraum seit mindestens 50 Jahren. Den Flammen sind bereits 16.000 Hektar Vegetation zum Opfer gefallen.
In Frankreich ist es weiterhin sehr heiß, am Dienstag wurden an mehreren Orten Rekordtemperaturen von bis zu 43 Grad Celsius gemessen. Auch Spanien, Portugal, Italien und die Balkanstaaten kämpfen gegen Waldbrände, während die Hitze in Südeuropa andauert. In Spanien etwa hat die Hitzewelle am Dienstag mit Temperaturen von bis zu 45 Grad Celsius ihren bisherigen Höhepunkt erreicht.
Das Land hat seine europäischen Partner um Hilfe gebeten. Insbesondere habe Spanien zwei Löschflugzeuge angefordert, sagte Innenminister Fernando Grande-Marlaska am Mittwoch dem Radiosender Cadena SER. Die Anforderung sei eine Vorsichtsmaßnahme angesichts der Wettervorhersage. Man wolle die Flugzeuge so schnell wie möglich im Land haben, um sie bei Bedarf einsetzen zu können. Spanien sei zudem bereit, bei Bedarf weitere Hilfe wie etwa zusätzliche Feuerwehrleute anzufordern.