Feuer im Hamburger Marienkrankenhaus: 3 Tote und 34 Verletzte – Panorama

In der Nacht zum Sonntag ist es im Marienkrankenhaus im Hamburger Stadtteil Hohenfelde zu einem Feuer gekommen. Dabei sind drei Patienten ums Leben gekommen, 34 Menschen wurden verletzt. Bei den Todesopfern handele es sich um Erwachsene, sagte ein Feuerwehrsprecher der Deutschen Presse-Agentur. Hinzu kämen eine lebensbedrohlich verletzte Person sowie 18 Schwer- und 15 Leichtverletzte.

Als die ersten Feuerwehrleute am Hamburger Marienkrankenhaus eintrafen, standen an den Fenstern Patientinnen und Patienten und riefen um Hilfe, berichtet der Feuerwehrsprecher Lorenz Hartmann. Teile des Krankenhauses mussten wegen des Feuers evakuiert werden. Die verletzten Patientinnen und Patienten wurden in der Notaufnahme der Klinik versorgt, nur zwei Personen seien in benachbarte Krankenhäuser gebracht worden, so die Feuerwehr.

Feuer in Geriatrie ausgebrochen

Das Feuer war aus noch ungeklärten Gründen im Erdgeschoss der Klinik in einem Zimmer auf der geriatrischen Station ausgebrochen, die auf die Versorgung älterer Patientinnen und Patienten spezialisiert ist. Danach griffen die Flammen über die Fassade auf den ersten Stock über, in der neurologischen Station breitete sich Rauch aus. Einem dpa-Reporter vor Ort zufolge brannte ein Zimmer der Klinik komplett aus. Das komplette Ausmaß des Sachschadens war zunächst unklar.

Feuerwehrleute mit Atemschutzgerät und einem Leiterwagen vor dem Marienkrankenhaus in Hamburg in der Nacht zum Sonntag.
Feuerwehrleute mit Atemschutzgerät und einem Leiterwagen vor dem Marienkrankenhaus in Hamburg in der Nacht zum Sonntag. (Foto: Steven Hutchings/dpa)
Sanitäter des Rettungsdienstes der Hambuger Feuerwehr am Marienkrankenhaus im Hamburger Stadtteil Hohenfelde.
Sanitäter des Rettungsdienstes der Hambuger Feuerwehr am Marienkrankenhaus im Hamburger Stadtteil Hohenfelde. (Foto: Steven Hutchings/dpa)

Die Feuerwehr war kurz nach Mitternacht alarmiert worden und setzte ein Großaufgebot von vier Löschzügen mit 160 Feuerwehrleuten ein. Insgesamt waren schließlich 220 Einsatzkräfte vor Ort. Ältere Patienten mussten mit Rollstühlen mittels Fluchthauben durch die verqualmten Flure gebracht werden. Andere Kranke wurden über eine Drehleiter oder tragbare Leitern gerettet. Die Flure waren nach Angaben des Polizisten so verqualmt, dass einige Patienten zunächst in ihren Zimmern gelassen wurden. Das Feuer sei nach etwa 20 Minuten gelöscht gewesen, berichtet die Feuerwehr.

Der Brandherd befand sich im Erdgeschoss, aber aufgrund eines Grabens vor dem Souterrain des Gebäudes für die Fenster des Untergeschosses mussten die Feuerwehrleute mit vollem Atemschutz und Ausrüstung etwa 2,50 Meter hoch zu einem Zimmerfenster steigen.

Brandermittler sind vor Ort

Der vom Feuer verursachte Rauch sei in alle vier Etagen des betroffenen Gebäudes gezogen, sagte der Feuerwehrsprecher. Die Flure waren nach Angaben des Polizisten teils so verqualmt, dass einige Patienten zunächst in ihren Zimmern gelassen wurden. Auf dem Flur sei die Gefahr einer Rauchvergiftung noch größer gewesen. Auch die angrenzenden Gebäude wurden kontrolliert und dort untergebrachte Patientinnen und Patienten untersucht.

Feuerwehrleute helfen einem Patienten in der Nacht zum Sonntag.
Feuerwehrleute helfen einem Patienten in der Nacht zum Sonntag. (Foto: Steven Hutchings/Steven Hutchings/dpa)

Derzeit sind die Brandermittler vom Landeskriminalamt vor Ort. Zur Brandursache konnten die Beamten am Sonntagvormittag zunächst nichts sagen.

Erzbistum ruft zum Gebet auf

Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße rief die Gläubigen zum Gebet für die Opfer auf. Er habe die Nachricht mit tiefer Bestürzung und Trauer aufgenommen, erklärte ein Sprecher.„Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Toten, bei den vielen Verletzten, Angehörigen und Mitarbeitenden“, hieß es in einer Mitteilung.

Das katholische Marienkrankenhaus ist eigenen Angaben zufolge eines der größten konfessionellen Krankenhäuser Norddeutschlands. Es hat demnach rund 600 Betten und behandelt jedes Jahr etwa 93 000 Patientinnen und Patienten.