Felix Klein: Antisemitismusbeauftragter sieht erhöhte Bedrohungslage für Juden

Nach dem israelischen Angriff auf Atomanlagen und militärische Ziele im Iran hat der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, vor einer erhöhten Bedrohungslage für Juden in Deutschland gewarnt. „Durch die Eskalation der Spannungen zwischen Israel und Iran müssen wir leider davon ausgehen, dass hierzulande die Bedrohungslage für Jüdinnen und Juden sowie jüdische Einrichtungen erheblich steigt“, sagte Klein der Rheinischen Post.

Die Vergangenheit habe gezeigt, dass immer, wenn im Nahen Osten die Spannungen zunähmen, „ein Mechanismus in Gang gesetzt wird, wodurch die jüdische Bevölkerung in Deutschland in Kollektivhaft genommen und für israelisches Regierungshandeln verantwortlich gemacht“ werde, fuhr Klein fort. Er plädierte dafür, diesen antisemitischen Automatismus zu erkennen und zu durchbrechen, „da er wie ein Bumerang unsere Gesellschaft als Ganzes trifft“.

Vor diesem Hintergrund begrüße er es sehr, dass die Bundesregierung bereits gehandelt und das Sicherheitskabinett einen verstärkten Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen in Deutschland beschlossen habe. Er sei erleichtert zu wissen, „dass in Deutschland enge und direkte Verbindungen zwischen Sicherheitsverantwortlichen“ bestehen würden, etwa den Landeskriminalämtern beziehungsweise dem Verfassungsschutz und jüdischen Gemeinden.