
Fehlerhafte Airbag-Komponenten
Lebensgefahr: VW ruft über 16.000 Autos zurück
28.06.2025, 18:21 Uhr
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Eine Autofahrerin stirbt, weil der Airbag in ihrem Citroën quasi explodiert und Metallteile durch das Fahrzeug fliegen. Damit sich so etwas nicht wiederholt, fordert Volkswagen jetzt tausende Autohalter in Deutschland zum Handeln auf. In Frankreich werden 800.000 direkt stillgelegt.
Volkswagen ruft 16.510 Autos zurück, die wegen defekter Airbags ein erhöhtes Sicherheitsrisiko darstellen. Dabei geht es um die eigentlich schützenden Luftkissen auf der Beifahrerseite. Betroffene Autofahrer sollen die Beifahrer-Airbags ausschalten und sich an ihre VW-Werkstatt wenden, um eine Reparatur zu vereinbaren. Bis es so weit ist, darf niemand auf dem Platz vorne rechts sitzen.
„Die Firma Takata hat über Jahre hinweg an die Automobilindustrie Airbags mit fehlerhaften Gasgeneratoren geliefert“, erklärt VW in dem Rückruf. Aufgrund von Alterung würden sich diese Generatoren bei bestimmten Klimaeinflüssen wie Hitze und Feuchtigkeit verändern und so zur Gefahr werden.
„Wenn bei einem Unfall der Airbag ausgelöst wird, entsteht beim Zünden des Gasgenerators womöglich ein deutlich zu hoher Druck. Das kann dazu führen, dass Metallstücke in den Fahrzeuginnenraum geschleudert werden“, so Volkswagen in einer Information an die Betroffenen. „Dies kann zu schweren Verletzungen und im schlimmsten Fall zum Tod führen.“
Tödlicher Vorfall sorgt für Maßnahmen
Betroffen waren schon einmal vor zwei Jahren mehr als 270.000 Fahrzeuge, die zwischen 2005 und 2018 gebaut worden sind. Jetzt sind wieder neuere Modelle aus den Reihen Polo, Taigo, Passat, ID.7 und ID.Buzz betroffen. Es handelt sich laut „Bild“-Zeitung um „frische, in den letzten Monaten produzierte Fahrzeuge“, erklärte ein VW-Sprecher. Das Unternehmen habe entsprechende Autokäufer per Post über den Rückruf informiert. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann auf volkswagen.de prüfen, ob in seinem Auto solch ein fehlerhafter Takata-Airbag eingebaut wurde. Dafür muss die Fahrgestellnummer bekannt sein.
In Frankreich wurden in dieser Woche 800.000 Autos stillgelegt, in denen diese Airbags verbaut sind. Fahrzeughalter müssen sie austauschen lassen, ehe sie wieder fahren dürfen. Grund für die rigorose Maßnahme ist ein Unfall. In Reims starb eine Frau in ihrem elf Jahre alten Citroën C3, als die Gaskartusche des Airbags explodierte. Ein Metallteil schleuderte gegen die Frau und verletzte sie tödlich. Weltweit wurden 125 Millionen Airbags der 2019 insolvent gegangenen, aber anschließend geretteten Firma verbaut.