München – Vor 85 Tagen hatten die Basketballer des FC Bayern königlichen Besuch. Und genauso wie sie Anfang Oktober den royalen Gästen keine Geschenke machten, hielten sie es auch mit all jenen, die danach zur Stippvisite in den SAP Garden kamen. Acht Mal versuchten die Gegner in der Euroleague bisher, den Münchnern im neuen Schmuckstück den Spielglanz zu nehmen. Aber ob nun die Königlichen von Real Madrid, Olympiakos Piräus oder der aktuelle Tabellenführer Paris Basket, sie alle scheiterten.
Herbert: „Offensiv haben wir richtig gut gespielt“
Wenn auch Titelverteidiger Panathinaikos Athen am Freitag (20.30 Uhr/Magentasport) der Garden-Magie erliegen würde, dann wäre das nachweihnachtliche Erfolgs-Neunerlei perfekt und hinter dem ersten Vierteljahr in der neuen Heimstätte stünde ein: ungeschlagen. Zugleich wäre das auch der wunschgemäße FCBB-Auftakt in die zweite Hälfte der Euroleague-Hauptrunde. Als Vierter mit einer Bilanz von 11:6 Siegen klar auf Playoff-Kurs liegend, hat die Mannschaft von Trainer Gordon Herbert die Erwartungen bislang übererfüllt.
„Offensiv haben wir richtig gut gespielt, guten Basketball gezeigt, gutes Tempo, haben den Ball gut bewegt“, resümierte der Weltmeistercoach zur Königsklassen-Halbzeit. Er fügte hinzu: „Wir haben uns auch nach dem Ausfall von Niels Giffey und Vladimir Lucic durch eine schwierige Phase gekämpft, da haben sich andere gesteigert.“
Voigtmann mit Zwischenbilanz des FC Bayern zufrieden
Center und Weltmeister Johannes Voigtmann, unter Herbert rasch zu einem Fixpunkt im Team geworden, sieht das ähnlich. „Wir stehen gut da“, sagte der gebürtige Thüringer, „sowohl in der Bundesliga als auch in der Euroleague – und sind im Pokal-Final-Four. Ich glaube, wir hätten die Zwischenbilanz so unterschrieben am Anfang der Saison.“
Also alles in Butter? Weit gefehlt. Herbert hätte die deutsche Nationalmannschaft gewiss nicht zum WM-Titel geführt, wäre er nicht ein Coach, der nach Perfektion strebt – und Voigtmann nicht sein Spieler, würde er das Ansinnen nicht teilen. Die Verteidigungsarbeit ist dabei der wesentliche Aspekt.
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Center über die Bayern-Schwäche: „Gerade auswärts sind wir noch nicht so stabil“
„Es wird noch viel Arbeit brauchen, dass wir da richtig stabil werden“, sagte Voigtmann und knüpfte eine Steigerung ans Erfüllen der eigenen Erwartung: „Wenn wir uns für die Playoffs qualifizieren und dann auch angreifen wollen, dann müssen wir besser verteidigen. Gerade auswärts sind wir noch nicht so stabil, dass wir richtig angreifen können.“
Abzulesen ist das allein schon an der bisherigen Erfolgsquote. Den 8:0-Heimsiegen steht eine 3:6-Auswärtsbilanz gegenüber. Auch in Athen (79:94) war im Hinspiel nichts zu holen, doch Herbert sieht bei seinem, dem statistisch besten Offensivteam Europas (88,1 Punkte pro Spiel) nun auch in der Abwehrarbeit die erhoffte positive Tendenz.
Bayern-Korbjäger wollen noch einmal Zauber des SAP Gardens entfalten
„Defensiv waren wir die letzten beiden Spiele stabiler“, sagte Herbert lobend über die jüngsten Auftritte in Mailand (78:77) und in der BBL gegen Oldenburg (89:75). Der 65-Jährige klang optimistisch: „Es ist gut, dass wir noch Raum für Verbesserungen haben. Ich bin zuversichtlich, dass wir immer besser werden – und das ist auch notwendig.“
Im Grunde sind das aber schon die Herbertschen Neujahrswünsche, denn zum Ausklang 2024 könnte sich für Carsen Edwards, Andreas Obst und Co. noch einmal der Zauber des SAP Gardens entfalten und die siegbringende Begeisterung wecken. Wie sagte der Bayern-Coach noch: „Basketball ist nicht nur Arbeit, es ist Leidenschaft und es ist Freude.“ Und der Erfolg nur eine Konsequenz daraus.
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