Manuel Neuer spricht vor dem Champions-League-Spiel gegen Paris über die Veränderungen beim FC Bayern. Der Kapitän gewährt dabei Einblicke ins Innenleben des wiedererstarkten Rekordmeisters. Seine Sätze werfen kein gutes Licht auf Ex-Trainer Thomas Tuchel.
In der Champions League geht es für den FC Bayern gegen Paris Saint-Germain um die direkte Qualifikation für das Achtelfinale (das Spiel im WELT-Liveticker). Nur die besten acht Mannschaften der neuen Liga-Phase schaffen es direkt in die K.-o.-Runde. Vor der Partie gegen die Franzosen sprach Manuel Neuer über den wiedererstarkten Rekordmeister, der in der vergangenen Saison unter Trainer Thomas Tuchel ohne Titel geblieben war.
„Man muss schon sagen, dass wir als Mannschaft viel enger zusammengerückt sind. Es ist viel harmonischer, es ist viel passiert“, sagte Münchens Kapitän in einem Interview mit Amazon Prime, angesprochen auf die Veränderungen unter dem neuen Trainer Vincent Kompany. „Das ist der große Unterschied. Es gibt keine großen Grüppchen mehr.“ Unter Ex-Trainer Tuchel wurde immer wieder kritisiert, dass die Bayern keine richtige Mannschaft seien.
Vor dem Anpfiff der Partie gegen PSG lobte auch Matthias Sammer Münchens Trainer Kompany in den höchsten Tönen. „Es hat sich viel geändert. Das spricht aber nicht gegen Thomas Tuchel oder die Vorgänger. Es ist eine Versachlichung hier eingetreten“, so der Amazon-Experte. „Als 38-Jähriger führt er wie ein 65-Jähriger, wie ein Übervater mit den Merkmalen der Argumentation des Wesentlichen. Er lässt die Nebenkriegsschauplätze weg. Er hat geschafft, diese Mannschaft, diesen Verein zu vereinen.“
Sammer lobt Kompany
In der Bundesliga führen die Bayern die Tabelle nach elf Spieltagen mit einem Vorsprung von sechs Punkten an. In der Champions League liegt das Kompany-Team nach zwei Niederlagen (0:1 gegen Aston Villa, 1:4 gegen FC Barcelona) zwar nur auf Rang 19, hat aber noch alle Chancen auf das Achtelfinale.
Sammer stellte am Amazon-Mikrofon noch einmal die vielen Brandherde innerhalb des Vereins in den Vordergrund. „Wir dürfen nicht vergessen: Vorstandsvorsitzende Dreesen, das war nicht klar. Ulis Rolle, Karl-Heinz Rummenigge irgendwo. Es war so eine Unruhe. Der Verein war in einer schwierigen Phase“, betonte der ehemalige Sportdirektor der Bayern und fuhr fort: „Kompany hat einen Sensationsjob erreicht. Das kannst du nicht alleine schaffen. Es ist fast ein Wunder, diese Unruhe fast versachlicht zu haben.“
rc