FC Bayern: Dieser Keeper hat aktuell die besten Chancen auf die Neuer-Nachfolge

München – Das Positive für Jonas Urbig nach seinem Fehler beim 1:1 gegen Union Berlin: Er hat nicht allzu viel Zeit, um sich darüber Gedanken zu machen. Der junge Torhüter des FC Bayern reist in dieser Woche zur deutschen U21-Nationalmannschaft, tritt am Freitag in der Slowakei an und vier Tage später gegen Spanien.

Matthäus über Urbig: „Er ist ein guter Torwart und muss mit Fehlern lernen“

Andere Mitspieler, ein anderes Umfeld – und kein Blick mehr zurück auf diese unglückliche Aktion am Samstagnachmittag, als Urbig eine Flanke falsch einschätzte und den Ball Unions Torschütze Benedict Hollerbach unfreiwillig vor die Füße legte. 1:1. Der erste Patzer des Keepers im Bayern-Dress, nachdem er Manuel Neuer zuvor gut vertreten hatte.

„Durch den Fehler würde ich jetzt nicht sagen, dass er es sportlich nicht bringt“, nahm Lothar Matthäus Urbig bei „Sky 90“ in Schutz: „Er hat in Leverkusen ein gutes Spiel gemacht in der Champions League, wo der Druck ja noch größer war. Er ist ein junger Torwart und muss mit Fehlern lernen – und dann lieber Samstag als vielleicht in einem anderen wichtigeren Spiel, weil das können die Bayern verkraften.“ Eine treffende Einschätzung. Auch der Münchner Sportvorstand Max Eberl und Urbigs Mitspieler stärkten den Torhüter. Gut so!

Neuer könnte auch über 2026 hinaus im Bayern-Tor stehen

Und doch dürfte es Urbigs vorerst letzter Auftritt für Bayern gewesen. Denn: Stammkeeper Neuer ist nach seinem Muskelfaserriss wieder ins Lauftraining eingestiegen, im Anschluss an die Länderspielpause wird der 38-Jährige im Heimspiel gegen den FC St. Pauli (29. März) zurück zwischen den Pfosten erwartet. Und dann? Die AZ gibt einen Überblick über die Zukunft im Bayern-Tor: der Erbstreit um die Eins.

MANUEL NEUER: Der Platzhirsch hat seinen Vertrag bis 2026 verlängert, er bleibt unangefochten – auch in der kommenden Saison. Zugleich hat Neuer angekündigt, Urbig einige Einsätze abzugeben. Das zeigt, wie sehr Neuer seinen möglichen Nachfolger schätzt. Man sollte übrigens nicht ausschließen, dass Neuer über 2026 hinaus weitermacht. Er wird dies von seiner körperlichen Fitness und Motivation abhängig machen.

Könnte auch nach 2026 noch im Tor des FC Bayern stehen: Manuel Neuer.
Könnte auch nach 2026 noch im Tor des FC Bayern stehen: Manuel Neuer.
© IMAGO
Könnte auch nach 2026 noch im Tor des FC Bayern stehen: Manuel Neuer.

von IMAGO

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Pfaff lobt Urbig: „Er hat seine Sache sehr gut gemacht“

SVEN ULREICH: Seit 2015 ist der zuverlässige Ersatzmann schon bei Bayern, sein Verhältnis zu Neuer ist exzellent. Daher spricht einiges dafür, dass Ulreichs auslaufender Vertrag bis 2026 verlängert wird. Er könnte das Torwartteam als Nummer drei ergänzen.

JONAS URBIG: Der 21-Jährige hat ungeachtet seines Patzers gegen Union angedeutet, dass er über großes Potenzial verfügt. „Er hat seine Sache sehr gut gemacht“, sagt Bayerns früherer Torwart Jean-Marie Pfaff in der AZ: „Vor allem beim Rückspiel in Leverkusen hat er eine große Ruhe ausgestrahlt. Fehler wie in Berlin passieren jedem Torhüter. Daraus wird er lernen und sich verbessern.“ Urbig werde „seinen Weg machen“, ergänzt Pfaff, „da bin ich sicher. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er einmal die Nummer eins beim FC Bayern wird.“

Bayern-Legende schließt Nübel-Verbleib in Stuttgart nicht aus

ALEXANDER NÜBEL: Darauf hofft seit vielen Jahren auch Nübel, der bis 2026 an den VfB Stuttgart ausgeliehen ist. „Wenn ich zurückgehen und die Option bekommen sollte, in München die Nummer eins sein zu können, werde ich definitiv darum kämpfen, auch die Nummer eins zu sein“, sagte Nübel der „Welt am Sonntag“: „Ganz klar. Darauf freue ich mich auch.“

Pfaff hat seine Zweifel, dass es so weit kommen wird. Bayern sei „eine andere Hausnummer“ als Stuttgart, sagt der Belgier. „Ich bin mir auch gar nicht mehr sicher, ob Nübel wirklich noch mal zum FC Bayern zurückkehren möchte. Vielleicht bleibt er in Stuttgart, wo er sich anscheinend sehr wohlfühlt.“

Sieht sich auch im Tor des FC Bayern: Stuttgart-Leihgabe Alexander Nübel.
Sieht sich auch im Tor des FC Bayern: Stuttgart-Leihgabe Alexander Nübel.
© IMAGO
Sieht sich auch im Tor des FC Bayern: Stuttgart-Leihgabe Alexander Nübel.

von IMAGO

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Peretz soll im Sommer verliehen oder verkauft werden

DANIEL PERETZ: Der israelische Keeper hatte in dieser Saison Verletzungsprobleme, er soll im Sommer verliehen oder verkauft werden. „Mit Urbig haben sie ihm jetzt eines der großen Torhütertalente in Deutschland vor die Nase gesetzt“, sagt Pfaff. „Ich glaube nicht, dass Peretz in München noch eine große Zukunft hat.“

MISTER X: Sollte Bayern 2026 weder auf Urbig noch auf Nübel als Neuer-Nachfolger vertrauen, könnte sich die Klubspitze nach anderen Torhütern umsehen. Aktuell hofft man, dass es Urbig packt.

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