FC-Bayern-Coach Kompany verteilt in Bochum gleich mehrere Geschenke

München/Bochum – Herbstblues (vorerst) abgewendet! Mit dem 5:0-Kantersieg beim VfL Bochum rehabilitiert sich der FC Bayern vom 1:4-Schock in Barcelona vier Tage zuvor und thront gemeinsam mit RB Leipzig punktgleich an der Tabellenspitze.

Das Schlusslicht aus dem Pott gab ehrlicherweise einen dankbaren Aufbaugegner für den Rekordmeister ab. Offensiv kam abgesehen von einer Mega-Chance in der 8. Minute nur wenig vom VfL, der hinten anfällig genug war, sodass sich die Bayern-Angreifer um Harry Kane nach der Königsklassen-Klatsche fröhlich den Barca-Frust von der Seele ballern konnten.

Kompany verteilt in Bochum Leckerlis an seine Reservisten

Trainer Vincent Kompany nutzte die Dienstreise nach Bochum zudem, um einige Leckerlis zu verteilen. Im bisherigen Saisonverlauf hatte der Belgier weitgehend auf Rotation verzichtet und setzte stattdessen auf eine Stammelf, die sich weitgehend einspielen sollte. Gut für diejenigen, die sich in der ersten Elf festgespielt hatten.

Dem Rest blieben allerdings nur wenige Gelegenheiten, sich durch Startelf-Einsätze zu empfehlen. Am Sonntag schlug dann endlich auch mal die Stunde der Reservisten – und die wussten ihre Chance durchaus zu nutzen.

Einer derjenigen, die sich über Vinnys Leckerlis freuen durfte, war Kingsley Coman, der für den zuletzt eher weniger überzeugenden Serge Gnabry in die Startelf rückte. Der Franzose stand erst zum vierten Mal von Beginn an auf dem Platz und brauchte zunächst ein wenig, um auf Touren zu kommen.

In der zweiten Hälfte wurde Coman aber stärker und setzte mit einem traumhaften Schlenzer ins Kreuzeck den Schlusspunkt.

Kingsley Coman ist beim FC Bayern längst nicht mehr unumstritten

Ein wichtiger Treffer fürs Selbstvertrauen des Flügelstürmers, der bei den Bayern längst nicht mehr unumstritten ist. Zahlreiche Verletzungen haben seinem Körper über Jahre hinweg enorm zugesetzt. Von seinen einst so gefürchteten Antritten ist nur noch selten etwas zu sehen, auch die Torgefährlichkeit ist ihm abhandengekommen.

Da er in München dennoch zu den Besserverdienern zählt, stand er im Sommer zum Verkauf. Einen Wechsel nach Saudi Arabien lehnte er jedoch ab, obwohl sich die Bayern mit Al-Hilal bereits auf eine Ablöse geeinigt hatten.

Dass ein fitter Coman in Top-Form für die Münchner noch immer eine wertvolle Option sein und den Konkurrenzkampf auf dem Flügel antreiben kann, hat er gegen Bochum gezeigt. Ob sein Traumtor am Sonntag der Startschuss für einen Neuanfang sein kann, wird sich zeigen. Geschadet hat er in jedem Fall nicht.

Sané erzielt Traumtor – Neuzugang Olise hat dennoch die Nase vorn

Auch Leroy Sané nutzte die Gelegenheit, sich mit einem Treffer beim Schlusslicht Aufwind zu holen. Der Angreifer kam zwar nur als Joker zum Einsatz, erzielte aber wenig später mit einem Schlenzer in bester Arjen-Robben-Manier das 4:0.

Sané kommt nach seiner Leistenoperation im Sommer, wegen der er neben der kompletten Vorbereitung auch die ersten Saisonspiele verpasste, noch nicht so wirklich in Tritt. Keine leichte Situation für den 28-Jährigen, der mit Blick auf seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag auch um seine Zukunft spielt.

Auf Rechtsaußen hat Sommer-Neuzugang Michael Olise aber aktuell die Nase vorn. „Leroy bietet sich an, er versucht im Training Gas zu geben. Michael Olise ist momentan auf der Position ein Stück weit vorne“, sagt Sportvorstand Max Eberl über den Nationalspieler, dem er gleichzeitig auch Mut zusprach: „Leroy macht aber Druck, wir werden ihn noch brauchen.“ Die Partie in Bochum war für Sané in Bochum in jedem Fall ein Schritt in die richtige Richtung.

Wellnessurlaub für Leon Goretzka in der Heimat Bochum

Dass man dasselbe auch über Leon Goretzka sagen würde, war bis vor kurzem auch noch nicht abzusehen. Doch auch der gebürtige Bochumer, der im Sommer eigentlich ausgebootet worden war, bekam mit seinem Joker-Einsatz von Trainer Kompany ein Leckerli, das den Besuch in der Heimat zum Wellnessurlaub für die Seele werden ließ.

Schon beim Aufwärmen wurde er von den VfL-Anhängern mit großem Applaus bedacht, bei seiner Einwechslung gab es gar Standing Ovations.

Dass er sich trotz guter Chancen nicht mit einem Treffer belohnte? Geschenkt! Für Goretzka war die Partie in Bochum dennoch ein Lichtblick in der wohl schwierigsten Phase seiner Karriere. Bemerkenswert: Obwohl dem 29-Jährigen klar signalisiert worden war, dass nicht mehr mit ihm geplant wird, durfte er nun schon zum zweiten Mal hintereinander für eine halbe Stunde ran. Ob da das letzte Wort wirklich schon gesprochen ist?

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