
Im Sommer verließ Julian Nagelsmanns Co-Trainer die Nationalmannschaft, um den nächsten Karriereschritt zu gehen. Doch der erste Versuch scheitert krachend. Nach wenigen Monaten trennt sich der FC Augsburg von Sandro Wagner. Was der 38-Jährige und der Klub dazu sagen.
Sandro Wagner ist nicht mehr Trainer des FC Augsburg. Der Bundesligaklub trennte sich am Montag von seinem leitenden Angestellten in gegenseitigem Einvernehmen. Das berichtete „Bild“, später bestätigten der Klub und Wagner. „Wir wollten gemeinsam viel verändern, leider ist uns das in der kurzen Zeit nicht wie erhofft gelungen“, sagte Wagner. Er habe die Aufgabe „mit großer Energie und Leidenschaft ausgeübt“.
Der 38-Jährige hat somit auf seiner ersten Station als Bundesliga-Cheftrainer nur 14 Pflichtspiele bestritten, zwei davon im DFB-Pokal. Die Bilanz ist ernüchternd: Wagner gewann davon lediglich vier Partien, in der Bundesliga-Tabelle steht Augsburg nach dem 0:3 (0:3) vom Samstag in Hoffenheim auf Rang 14 und befindet sich in Abstiegsgefahr.
„So etwas wie die erste Halbzeit geht nicht, das können wir nicht akzeptieren“, hatte Wagner nach der Partie gesagt: „Wir hatten 25 katastrophale Minuten, in denen wir das ganze Spiel kaputt machen.“ Und die den Trainer nun den Job kosteten.
Nach Klub-Angaben erfolgte die Trennung „im gegenseitigen Einvernehmen“ und sei das „Ergebnis offener Gespräche“ von Geschäftsführer Michael Ströll und Sportdirektor Benni Weber mit dem Coach. „In den Gesprächen nach dem Spiel in Hoffenheim haben wir festgestellt, dass der Glaube und die Überzeugung fehlen, in der aktuellen Konstellation den Turnaround zu schaffen“, sagte Ströll laut Mitteilung. „Für uns steht bei jeder Entscheidung, die wir treffen, immer das Wohl des FCA im Zentrum und deswegen sind wir zu diesem Entschluss gekommen.“
Wagners Vorgänger musste nach Platz zwölf gehen
Wagner war in seiner aktiven Karriere unter anderem Stürmer beim FC Bayern gewesen. Als Trainer arbeitete er bei der SpVgg Unterhaching und bis zu diesem Sommer als Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft unter Julian Nagelsmann. Diesen Job hatte er ein Jahr vor der Weltmeisterschaft in Kanada, Mexiko und den USA zugunsten des Postens in Augsburg aufgegeben.
Wagner folgte dort auf Jess Thorup. Der Däne hatte die vergangene Saison auf Platz zwölf abgeschlossen – das war dem Klub offenbar zu wenig gewesen, es kam zur Trennung.
Mit großen Ambitionen und großem Tatendrang stieg Wagner in Augsburg ein. „Ich bin ein junger Trainer, der sich gemeinsam mit dem Verein entwickeln möchte. Die Rahmenbedingungen dafür sind in Augsburg hervorragend. Der FCA ist genau wie ich sehr ehrgeizig“, sagte er damals. Der Start war verheißungsvoll, aber schnell gab es empfindliche Rückschläge.
Nun müssen sich die Augsburger erneut auf die Suche nach einem Übungsleiter begeben. In den drei Partien, die in diesem Kalenderjahr noch anstehen, übernimmt laut „Augsburger Allgemeine“ ein alter Bekannter auf der Trainerbank: Der frühere Coach Manuel Baum soll demnach das Team in diesen Spielen betreuen.
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SUF/mel
