
Junge Frauen in Paillettenkleidern, mit selbst bemalten Jeansjacken, Glitzer-Make-up und eingeflochtenen Federn in den Haaren, strömen aus der U6-Station Nußdorfer Straße in das CellaVie, einen Club am Wiener Gürtel. Hier soll heute, auf einer Release-Party, das neue Album von Taylor Swift gefeiert werden. Es ist der 4. Oktober, erst einen Tag davor ist The Life of a Showgirl erschienen, trotzdem können die meisten schon jedes Lied auswendig.
Im August 2024 hatte Taylor Swift ihre drei Konzerte in Wien kurzfristig abgesagt. Zuvor waren Anschlagspläne auf den Veranstaltungsort, das Ernst-Happel-Stadion, bekannt geworden. Taylor Swift spielte mehr als 140 Konzerte auf fünf Kontinenten, die Euphorie war groß. Außer in Wien. Als Reaktion auf die Absage sangen und tanzten sich hier die Swifties, wie die Taylor-Swift-Fans genannt werden, in der Innenstadt die Enttäuschung von der Seele, tauschten Perlenarmbänder aus, lagen sich in den Armen – und prägten das Stadtbild über Tage hinweg.
