
Nach Ausstrahlung des Falls des im Oktober getöteten achtjährigen Fabian in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ hat die Polizei eine Tatverdächtige festgenommen. Die Frau stehe im Verdacht, den Jungen umgebracht zu haben, teilte der Rostocker Staatsanwalt Harald Nowack mit.
Seit dem frühen Morgen hatten den Angaben zufolge Einsatzkräfte mehrere Objekte in den Ortschaften Reimershagen und Rum Kogel bei Güstrow durchsucht. Im Rahmen der Hausdurchsuchung in Reimershagen wurde ein Geländewagen beschlagnahmt. Das Auto wurde auf einen Abschleppwagen geladen. Es werde zur kriminaltechnischen Untersuchung gebracht, so die Polizeisprecherin.
Rund 120 Menschen waren im Einsatz, darunter Beamte von Landeskriminalamt und Bereitschaftspolizei. Zuvor hatte der NDR berichtet. Weitere Details zu der Aktion, die laut Sprecherin um 6 Uhr begann, wurden zunächst nicht bekanntgegeben. Die Sprecherin kündigte außerdem an, dass die Ermittler sich am Nachmittag zu dem Fall äußern werden. Das Hinweistelefon ist den Angaben zufolge weiterhin geschaltet. Im Zusammenhang mit dem Tod des Jungen aus Güstrow hatte es in Reimershagen auf einem Gelände eines landwirtschaftlichen Betriebs schon vorher Durchsuchungen gegeben.
Fabians Leiche war am 14. Oktober entdeckt worden
In der ZDF-Sendung wurden am Abend auch Fotos vom Fundort des toten Jungen gezeigt. Die Leiche von Fabian war am 14. Oktober rund 15 Kilometer von Güstrow entfernt an einem Tümpel bei Klein Upahl entdeckt worden. Eines der Fotos zeigte ein Feuer in unmittelbarer Nähe des Tümpels. Die Polizei hatte erst kurz zuvor mitgeteilt, dass der Leichnam des Kindes vermutlich zur Verschleierung der Spurenlage angezündet worden sei.
Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass Fabian bereits am Tag seines Verschwindens getötet wurde. Als Zeitfenster für die Tat komme der 10. Oktober von 11 bis 15 Uhr in Betracht, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Mehrtägige Suche nach Fabian
Fabian war am 10. Oktober wegen Unwohlseins nicht zur Schule gegangen und allein zu Hause geblieben. Als die Mutter von der Arbeit nach Hause kam, war ihr Sohn weg und kam auch zu der sonst üblichen Zeit nicht wieder nach Hause.
Die Mutter versuchte zunächst selbst, den Jungen ausfindig zu machen und meldete ihn schließlich als vermisst. Nach tagelanger Suche mit zahlreichen Einsatzkräften wurde er schließlich am 14. Oktober tot gefunden.
