
Seltene Erden sind inzwischen so begehrt, dass sich seine Kunden im Preis überbieten, sagt Rohstoffhändler Matthias Rüth. Selbst Stammkunden kann er kaum versorgen.
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China hat vergangene Woche erneut die Exportkontrollen für Seltene Erden verschärft. Matthias Rüth, Geschäftsführer von Tradium, einem der größten Rohstoffhändler Europas mit Sitz in Frankfurt am Main und einem Jahresumsatz von mehr als 200 Millionen Euro, befürchtet, dass sich die Lage noch weiter verschärfen wird. Sein Unternehmen hat rund 40 Mitarbeiter.
DIE ZEIT: Herr Rüth, Sie versorgen internationale Firmen mit Seltenen Erden aus China. Was dachten Sie, als China die Auflage erneut verschärft hat?
Matthias Rüth: Die
Ausweitung der Maßnahmen hat uns schon etwas überrascht. Die erste Runde im
April dieses Jahres betraf insbesondere die sogenannten schweren Seltenen Erden
– also die Rohstoffe, die in der Magnet- und Elektroindustrie eingesetzt
werden. Das waren strategisch sehr bedeutende Materialien. Nun fallen auch Metalle
unter die Auflagen, die etwas weniger kritisch sind. Damit stehen jetzt schon zwölf
der insgesamt 17 Seltenen Erden unter Aufsicht.