Eva Karl Faltermeier: Sie spricht über Eltern, Kinder und Scheidung

Die bayerische Kabarettistin Eva Karl Faltermeier blickt mit ihren 41 Jahren auf ein bewegtes Leben mit vielen Höhen und Tiefen zurück. Einen humoristischen Einblick gewährt sie dabei regelmäßig in ihren Comedy-Programmen. Doch wie sieht ihr Privatleben aus und was hat sie vor ihrer Comedy-Karriere gemacht?

Eva Karl Faltermeier: Vater und Mutter wollen normales Leben für die Tochter

Eva Karl Faltermeier wird am 22. Juni 1983 in Regensburg geboren. Sie wächst in Eichhofen in einem nach eigener Aussage liebevollen Elternhaus mit einem älteren und einem jüngeren Bruder sehr katholisch geprägt auf. Ihr Vater ist damals Pressesprecher der Regierung Oberpfalz, die Mutter, eine gelernte Versicherungsvertreterin, bleibt mit den Kindern zu Hause. Schon in jungen Jahren ist offensichtlich, dass Eva sich auf der Bühne wohlfühlt und „gerne gesehen wird“, berichtet ihr Vater in der Sendung „Lebenslinien“ (Montag, 15. März, 22 Uhr im BR). Die Eltern ignorierten die Ambitionen aber zunächst und wünschen sich, dass die Tochter einen „anständigen Beruf lernt, bei dem sie in der Früh in die Arbeit geht und zum Mittag oder am Abend heim geht“, erklärt ihre Mutter.

Nach ihrem Abitur zieht Eva Maria Faltermeier mit 19 Jahren gegen den Willen der Eltern nach Regensburg um Politikwissenschaft, spanische Philologie und Germanistik zu studieren. Sie hält sich mit Nebenjobs als Zimmermädchen, Lichtdouble oder Tellerwäscherin über Wasser und schreibt nebenbei erste Texte für das „Straubinger Tagblatt“. „Ich hatte immer schon den Drang, Geschichten zu schreiben und die zu erzählen“, sagt sie gegenüber dem BR.

Eva Karl Faltermeier wagte mit Mitte 30 den Sprung auf die Bühne.
© Martina Bogdahn (BR , Redseven Entertainment GmbH)

Psychische Erkrankung und Fehlgeburt: Eva Karl Faltermeier hat Depressionen

Was ihre Familie nicht weiß: Schon als Teenager erlebt Eva Karl Faltermeier depressive Phasen. Mit der Pubertät kommt die Angst vor der Bühne und vor dem Versagen. Sie verspürt eine tiefe Nachdenklichkeit und Traurigkeit sowie das Gefühl „falsch in dieser Welt“ zu sein. Dass sie Depressionen haben könnte, ahnt sie damals nicht. „1996, 1997 in Bayern am Dorf – da war keiner in Therapie“. Sie will auf dem Dorf nicht den Stempel derjenigen tragen, „die nicht richtig tickt“, erklärt sie in „Lebenslinien“. Ihr Umzug nach Regensburg wirkt sich zunächst positiv auf ihre Gefühlswelt aus, auf einer Reise nach Spanien lernt sie außerdem ihren damaligen Freund kennen. Mit 21 wird Eva unerwartet schwanger, das Paar freut sich auf das Kind – doch Eva verliert das Baby, mit der Fehlgeburt kommen auch die Depressionen zurück. Das Paar trennt sich ein Jahr später.

Der nächste Tiefpunkt kommt nur wenige Jahre später: 2010 erhält sie die Zusage für eine Stelle als Onlineredakteurin in einem Unternehmen in Erlangen, sie will sich ein neues Leben aufbauen. Sie ist mit dem Auto in Nürnberg unterwegs, als sie eine Rollerfahrerin übersieht. Faltermeier übersteht den Autounfall unverletzt, doch die Rollerfahrerin schwebt danach in Lebensgefahr. Die Schuldgefühle und das Schamgefühl über den Unfall stürzen sie in eine Krise, sie bekommt starke Beruhigungsmittel und verbringt viel Zeit zurückgezogen bei ihren Eltern.