Europäische Zentralbank: EZB belässt Leitzins bei 2,0 Prozent

Die Europäische Zentralbank (EZB) hält vorerst weiter an ihrem
abwartenden Kurs in der Geldpolitik im Euroraum fest. Wie die
Zentralbank nach einer Sitzung des EZB-Rates mitteilte,
bleibt der zentrale Leitzins bei
unverändert 2,0 Prozent. Bereits bei ihren vorangegangenen
Zinsentscheidungen im Juli und im September hatte die EZB eine Pause bei
der Absenkung der Zinsen eingelegt.

Die Inflationsrate in der Euro-Zone war im September zwar
mit 2,2 Prozent erstmals seit April wieder über die
EZB-Zielmarke von 2,0 Prozent geklettert. EZB-Präsidentin Christine Lagarde
erwartet allerdings eine längere Phase annähernder
Preisstabilität im Euroraum, sprich Inflationsraten nahe dem
Ziel der Zentralbank. Für die am Freitag anstehenden neuen Preisdaten aus dem Euroraum rechnen Experten für Oktober mit
einem Rückgang der Teuerungsrate auf 2,1 Prozent.

Experten erwarten noch längeren Stillstand

Wie
es nun weitergeht, ließen die Währungshüter offen: „Der EZB-Rat
legt sich nicht im Voraus auf einen bestimmten Zinspfad fest“,
heißt es in der Pressemitteilung zu den geldpolitischen
Beschlüssen.

Die EZB hatte von Juni 2024 bis Juni 2025 im Zuge einer
nachlassenden Inflation die Zinsen insgesamt achtmal gesenkt.
Manche Experten erwarten, dass die EZB längere Zeit stillhalten
dürfte. Dies auch, weil die Währungshüter für den Fall einer
krisenhaften Zuspitzung in der Euro-Zone und der Weltwirtschaft
„genug Pulver trocken halten“ sollten, wie es der
österreichische Notenbankchef Martin Kocher formulierte.