München – Ein Unentschieden oder wie die Franzosen sagen: un match nul – das können diese beiden Mannschaften nicht, wenn sie aufeinandertreffen. Das stets knisternde Tête-à-Tête des FC Bayern mit Paris St.Germain endete bei der 14. Auflage mit einem 1:0-Erfolg der Münchner. Das Siegtor köpfte Innenverteidiger Min-jae Kim, der nach einer Ecke von Joshua Kimmich und einem Patzer des PSG-Torwarts zur Stelle war (38.).
FC Bayern gelingt siebter Zu-Null-Erfolg in Serie
Zuvor hatten die Münchner sieben der 13 Duelle gewonnen, insbesondere das Champions-League-Finale 2020 von Lissabon, die Franzosen sechs. Nun dieser Sieg, der siebte Zu-Null-Erfolg hintereinander, der auf so vielen Ebenen wichtig ist für die Bayern. Damit ist auch die Frage beantwortet, ob Trainer Vincent Kompany Kracher kann. In der Bundesliga hatte es gegen Leverkusen (1:1) und in Frankfurt (3:3) jeweils Unentschieden gegeben.
Nach den Pleiten in den Topspielen bei Aston Villa (0:1) und beim FC Barcelona (1:3) hatten die Münchner in der Champions League Nachholbedarf in Sachen Punkteausbeute, um bestenfalls die Top8 der 36er-Tabelle zu erreichen. So könnte man sich die Playoffs (Sechzehntel-Finale) schenken, wäre direkt fürs Achtelfinale qualifiziert. Nun stehen nach dem fünften der insgesamt acht Spieltage dieser neuen Ligaphase, die bis Ende Januar geht, vier Siege auf der Habenseite.
Kompany: „Wir wollen immer Erster sein“
Die Rekordmeister ihrer Länder sind in den jeweiligen Ligen aktuell souverän Tabellenführer. Dennoch hatte Kompany vor der Partie ungewohnt forsche Töne angeschlagen, sagte: „Wir sprechen immer über die Top 8, aber unser Anspruch ist Top 1 – lasst uns deutlich sein.“ Am Abend legte er bei Prime Video nach, betonte: „Die Realität ist: Wir wollen immer Erster sein. Das sind wir im Moment nicht (in der Königsklasse, d.Red.). Aber das ist unser Ziel.“ Vor allem angesichts des zweiten „Finale dahoam“ am 31. Mai 2025 in der Allianz Arena.
Zum Personal: Kompany wechselte nach dem 3:0 gegen den FC Augsburg doppelt, setzte seine Mini-Rotation auf der Rechtsverteidiger-Position und auf dem rechten Flügel fort: Konrad Laimer begann anstelle von Raphael Guerreiro, Leroy Sané für Michael Olise. Gemeinsam mit dem Franzosen Kingsley Coman war Sané einer der Auffälligsten, allerdings beide schwach im Abschluss.
PSG-Star Donnarumma muss Platz für Safonov machen
Vor dem Duell Weltstadt mit Herz gegen die Stadt der Liebe hatte Thomas Müller vor diesem PSG anno 2024, das mittlerweile ohne die einstigen Superstars Lionel Messi, Neymar und Kylian Mbappé daherkommt, eindringlich bei BR24 Sport gewarnt: „Jetzt haben sie jüngere Spieler, ein einheitliches Spielsystem“ und in Luis Enrique „einen Trainer, den ich sehr schätze“. Einer mit dem Mut zu überraschenden Entscheidungen.
Im Tor der Gäste hielt nicht Italiens Nationaltorhüter Gianluigi Donnarumma, sondern wie zuletzt auch schon in der französischen Ligue 1 der Russe Matvey Safonov – erst sein fünftes Spiel im PSG-Trikot. Keine Sperre, keine Verletzung, eine Wachablösung des Europameisters von 2021. Ging nach hinten los. Vor dem 1:0 patzte Safonov, bekam den Ball nicht weggefaustet. Mon dieu!
Neuer mit viel Mut und atemberaubendem Dribbling
Sein Gegenüber Manuel Neuer, Weltmeister von 2014, hatte enorm viele Ballkontakte, zeigte viel Mut und ein atemberaubendes Dribbling im eigenen Strafraum (31.) und eine starke Parade gegen den Schuss von Ousmane Dembélé (32.). Der Ex-Dortmunder in der 57. Minute die Gelb-Rote Karte (57.). Derart geschwächt kam PSG kaum noch vors Tor, die Bayern verpassten jedoch eine höhere Führung, sprich vorzeitige Entscheidung.
Dennoch: Haken dran an Spiel eins von Bayerns „tricky trio“ mit drei Highlight-Partien in acht Tagen. Samstag geht’s in der Liga zu Borussia Dortmund und Dienstag im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen.
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