
Nach einem Erdbeben der Stärke 6,1 in der westtürkischen Provinz Balıkesir haben zahlreiche Nachbeben die Region erschüttert. Die Katastrophenschutzbehörde Afad teilte mit, sie habe 237 Nachbeben registriert, bei zehn davon sei mindestens eine Stärke von 4,0 gemessen worden. Die Epizentren lagen im Landkreis Sındırgı. Menschen übernachteten aus Angst im Freien oder im Auto, wie Medien berichteten.
Das Hauptbeben am Sonntagabend war bis in die bis zu 200 Kilometer entfernten Metropolen Istanbul und Izmir zu spüren. Ein Mensch wurde nach offiziellen Angaben getötet, es soll sich um eine 81-jährige Frau handeln, 29 weitere wurden verletzt. Vier werden noch im Krankenhaus behandelt. Nach Angaben von Innenminister Ali Yerlikaya stürzten bei dem Beben insgesamt 16 Häuser ein. Die Bergungsarbeiten seien abgeschlossen.
In der Türkei befinden sich zahlreiche Verwerfungen, also Bruchstellen, die das Land anfällig für Erdbeben machen. Vor allem die Millionenmetropole Istanbul ist stark gefährdet. Erst im April hatte ein Erdbeben der Stärke 6,2 die Stadt erschüttert.
Am 6. Februar 2023 hatten sich in der südtürkischen Provinz Hatay verheerende Beben der Stärke 7,7 und 7,6 ereignet. Allein in der Türkei kamen nach Regierungsangaben mehr als 53 000 Menschen ums Leben. Auch im Nachbarland Syrien gab es Tausende Tote.