Energiesektor: Prognose zum Ausbau von erneuerbaren Energien deutlich übertroffen

Der Anteil erneuerbarer Energien ist laut einer Studie einer britischen NGO in den vergangenen zehn Jahren deutlich schneller gewachsen als von zahlreichen Beobachtern prognostiziert. So sei seit Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens im Dezember 2015 der Anteil nicht-fossiler Energieträger an der
globalen Energieerzeugung bis Ende 2024 um 41 Prozent gestiegen, teilte
die in London ansässige Organisation Energy & Climate Intelligence
Unit (ECIU) zur Veröffentlichung des Papiers mit.

Die Entwicklung habe somit die Voraussagen im 2015 veröffentlichten „Energy Outlook“ des britischen Mineralölkonzerns BP deutlich
übertroffen. Darin sei bis 2024 ein lediglich 32-prozentiger Anstieg
des Anteils nicht-fossiler Energieträger vorhergesagt worden. Demnach sollte bis 2035 sogar nur ein Anstieg um 38 Prozent erreicht werden.

Die ECIU schrieb weiter, im Jahrzehnt seit 2015 sei der globale Energiebedarf so stark gestiegen wie nie zuvor. Laut ihrer Studie hätten erneuerbare Energien
rund 67 Prozent dieses zusätzlichen Energiebedarfs gedeckt. Allein im
Jahr 2025 würden weltweit umgerechnet rund 1,9 Milliarden Euro in
„saubere Energie“ investiert. In diese Form der Energieerzeugung werde somit 2,6-mal so viel investiert wie in fossile Energie.

Große Auswirkungen des Pariser Abkommens

ECIU-Studienautor John Lang betonte die erhebliche Auswirkung, die das Pariser Klimaabkommen auf den Ausbau erneuerbarer Energien gehabt habe. Gemeinsam mit den bei der
Klimakonferenz 2021 in Glasgow vereinbarten Verpflichtungen zur
Klimaneutralität habe dieses eine „beispiellose Dynamik für den Übergang
zu sauberen Energiesystemen ausgelöst“, sagte Lang. Er fügte hinzu, der
Wandel dorthin beschleunige sich, sei „unumkehrbar und unbestreitbar“.

Die internationale Gemeinschaft hatte sich 2015 in Paris auf das internationale Klimaschutzabkommen geeinigt, wonach die Erderwärmung auf deutlich unter zwei und möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzt werden soll. Dafür ist eine drastische Reduzierung der weltweiten Treibhausgasemissionen nötig.