Es hat in der Vergangenheit viele gute Gründe für die Trennung von Wolfgang Krach und der SZ gegeben. Jetzt tritt der Chefredakteur im Sparstreit ab – eine Heldengeschichte, die nicht trägt. Ein Kommentar.
Im Verhältnis zu allem, was man in der offiziellen Kommunikation von Medienhäusern liest, ist diese bemerkenswert transparent: Wolfgang Krach, seit zehn Jahren Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, gibt seinen Posten nicht freiwillig auf. Es habe „unterschiedliche Vorstellungen zwischen ihm und den Gesellschaftern über die Gestaltung der Zusammenarbeit und die Weiterentwicklung der SZ“ gegeben. Oder noch deutlicher formuliert: Man wurde sich nicht einig darüber, wie es im anhaltenden Sparstreit weitergehen soll.
Auch wenn das Ergebnis den Chefredakteur, der 23 Jahre im Dienste der SZ stand, aufwühlt: Einen besseren Abgang kann er sich kaum wünschen. Krach geht als Kämpfer, der einer höheren Macht die Stirn geboten hat, als Verteidiger der redaktionellen Interessen – wenn auch als besiegter. Sein Abgang erzählt eine Heldengeschichte, die keine ist.
