
Rücktritt mit 16, Weltmeisterin mit 19: Als Eislauf-Wunderkind war Alysa Liu ihrer Zeit immer einen großen Sprung voraus. Dann machte sie eine Pause, kehrte zurück – und landet einen Triumph mitten im Hier und Jetzt.
Eine Minute, vielleicht etwas mehr war in der Kür noch zu laufen, da sah man Alysa Liu lachen. Tatsächlich lachen. Es war kein Eisprinzessinnenlächeln, nicht die übliche gewinnende Miene, zur Maske erstarrt. Stattdessen stand in Alysa Lius Gesicht ein seltener Ausdruck von Fröhlichkeit. Manchmal gibt es das im Schaulaufen oder in einer Eis-Revue. Aber hier? Bei der Weltmeisterschaft, einem hochseriösen Leistungssportvergleich vor 19 000 Zuschauern in Boston? „What the hell!“, sagte Alysa Liu, 19 Jahre alt, im ersten Interview, als sie gerade Weltmeisterin geworden war. Etwas anderes sei ihr gar nicht durch den Kopf gegangen als immer wieder: Was ist denn hier los? „What the hell!“