Einzelhandel: Verbraucher wollen bei Weihnachtsgeschenken nicht sparen

Die deutschen Verbraucher wollen sich im Weihnachtsgeschäft nicht zurückhalten: Mit 297 Euro planen die Deutschen durchschnittlich zwei Euro mehr für Ausgaben in der Weihnachtszeit ein als im letzten Jahr. Das ergab eine Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) unter 2.000 Personen. Jeder zweite Befragte will genauso
viel Geld ausgeben wie im Vorjahr; 11 Prozent sogar mehr. Besonders gefragt sind demnach Geschenkgutscheine, Spielwaren und
Kosmetik. 

Händler aus den Bereichen
Sportartikel, Spielwaren, Unterhaltungselektronik sowie Uhren
und Schmuck blicken deshalb optimistisch auf das anstehende Weihnachtsgeschäft. „Die Bedeutung der letzten beiden Monate für das Wohl und
Wehe des Geschäftsjahres ist in vielen Handelsbranchen enorm“,
sagte HDE-Präsident Alexander von Preen. Spielwaren- und Buchhändler erzielen im Weihnachtsgeschäft beispielsweise fast ein Viertel ihres Jahresumsatzes.

Auch wenn nur 24 Prozent der befragten Verbraucher angaben, bei den Weihnachtsausgaben kürzen zu wollen: Wegen der Inflation und der unsicheren Weltlage gehen 80 Prozent der 300 vom HDE befragten
Einzelhändler davon aus, dass die Verbraucher in diesem
Jahr insgesamt bei den Weihnachtsausgaben sparen werden. Mehr als jeder zweite Nichtlebensmittelhändler fürchtet deshalb ein schlechteres oder sogar
deutlich schlechteres Weihnachtsgeschäft als 2023. Insbesondere Händler aus den Bereichen Haushaltswaren, Möbel, Schuhe und Lederwaren, Bekleidung und
Nahrungsmittel sind besorgt.

Insgesamt prognostiziert der HDE ein
leichtes Umsatzplus von knapp 1,3 Prozent auf
insgesamt 121,4 Milliarden Euro, sodass das Handelsvolumen inflationsbereinigt auf dem Niveau des Vorjahres stabil bliebe. „Die
Entwicklung des Weihnachtsgeschäfts fügt sich in das
Gesamtjahr ein, die Umsätze bleiben trotz eines schwierigen
Umfelds und vieler Ungewissheiten stabil“, sagte
von Preen. Viele bekannte Einzelhändler mussten in diesem Jahr Insolvenz anmelden: Die Modehändler Esprit und Scotch & Soda schlossen alle Filialen; Galeria Karstadt Kaufhof, der Kosmetikhändler Body Shop und der Einrichtungshändler Depot reduzierten ihr Filialnetz erheblich.

Auch der Onlinehandel fällt mit einem Wachstum von 1,4
Prozent auf 21,5
Milliarden Euro als Wachstumstreiber aus und bleibe damit inflationsbedingt voraussichtlich
konstant. Während asiatische Shoppingportale wie Temu stark nachgefragt sind, sind viele etablierte Unternehmen herausgefordert.