

Das jüngste Auftreten der aktiven Fan-Szene des Fußball-Bundesligavereins Eintracht Frankfurt sorgt für scharfe Kritik in den eigenen Reihen. „Diese Dinge machen nicht nur mich wütend. Die Vorkommnisse in Köln und Barcelona schaden uns massiv“, sagte Präsident Mathias Beck der „Bild“-Zeitung.
Anhänger der Eintracht hatten laut der Europäischen Fußball-Union (UEFA) zuletzt beim Auswärtsspiel in der Champions League beim FC Barcelona Pyrotechnik gezündet, die Toiletten im Gästebereich beschädigt und Gegenstände geworfen. Die UEFA entschied daher, dass die SGE bei Qarabag Agdam in Aserbaidschan am 21. Januar keine Gäste-Tickets verkaufen darf. Der Klub musste nach Urteilen des DFB-Sportgerichts in diesem Jahr zudem wegen des Fan-Fehlverhaltens Strafen in fast siebenstelliger Höhe zahlen.
„Es macht mich ebenfalls sehr wütend, und natürlich muss was getan werden, wenn der Erfolg dadurch gefährdet wird“, sagte Beck, der seit 2024 als Nachfolger von Peter Fischer im Amt ist und wieder antreten will: „Wir, aber vor allem auch die Fan-Szene selbst, müssen das Thema in den Griff bekommen, aber da müssen wir konsequent dranbleiben.“ Vorstandsmitglied Philipp Reschke arbeite derzeit an „Lösungen“.
Beck will dennoch mit der Fan-Szene im Austausch bleiben. Einige tanzten „aus den Reihen zum Schaden aller anderen. Und genau deshalb können wir auch nicht ganze Gruppen bestrafen oder unsere Fan-Szene pauschal verurteilen“, sagte Beck: „Wir dürfen uns nicht zu weit voneinander entfernen, denn dann, glaube ich, bekommen wir echte Probleme.“
Beck will derweil 2027 auf der Mitgliederversammlung zur Wiederwahl antreten. „Ich habe mich mit meiner Familie beraten, das Präsidium und den Verwaltungsrat dazu gefragt. Alle haben mir ausnahmslos geraten, das früh zu entscheiden und bekanntzugeben. Und das tue ich“, sagte Beck.
„Letztlich liegt mir Eintracht Frankfurt sehr am Herzen. Es ist eine riesige Aufgabe, die aber auch riesige Freude macht. Ich kenne inzwischen die Strukturen, weiß, wo wir ansetzen müssen“, begründete der 54-Jährige seine Entscheidung. „Ich habe so viel angefangen, das möchte ich gerne weiterführen.“
Beck blickt dabei auch gelassen auf Gerüchte, dass die Ultras der Eintracht einen eigenen Kandidaten aufstellen könnten. „Ich bin der festen Überzeugung, dass die Mitglieder an mich glauben. Ich bin mit allen Gruppierungen im Verein in Kontakt, ob mit den sporttreibenden Abteilungen oder mit den Fans“, sagte der Präsident und fügte hinzu: „Nirgendwo sehe ich Tendenzen, die darauf hindeuten, dass ich nicht gewollt wäre.“
Beck wurde im Januar 2024 mit damals überwältigender Mehrheit ins Amt gewählt. In diesem Jahr fehlte er einige Wochen, nachdem er nach einer verschleppten Lungenentzündung am Herzen operiert worden war. Es habe sich um eine lebensbedrohliche Situation gehandelt, hatte Beck im Nachhinein erklärt.
