Eintracht Frankfurt: Axel Hellmann will Videobeweis teilweise abschaffen

Nach Ansicht von Axel Hellmann sollen Schiedsrichter mehr Macht auf dem Feld bekommen. Deshalb spricht sich das DFL-Präsidiumsmitglied von Eintracht Frankfurt für eine teilweise Abschaffung des Videobeweises aus. Bestimmte Szenen sollen nicht mehr überprüft werden dürfen.

Wohl nichts hat in den vergangenen Jahren im Fußball für so viel Diskussionsstoff gesorgt wie der Videobeweis. Minutenlange Unterbrechungen, um vermeintliche Handspiele zu checken und Entscheidungen, die auch nach dem Studium der Bilder nicht nachvollziehbar – der Videobeweis hat den Fußball nicht transparenter gemacht.

Jetzt plädiert das erste Präsidiumsmitglied der Deutschen Fußball Liga (DFL) für eine teilweise Abschaffung des Videobeweises, der vor der Saison 2017/18 eingeführt wurde. Axel Hellmann möchte den Schiedsrichtern auf dem Platz wieder mehr Eigenverantwortung übertragen und Teile des Videobeweises einkassieren.

Axel Hellmann plädiert für einen teilweisen Abschied vom Videobeweis und mehr Eigenverantwortung der Schiedsrichter. „Der VAR kann so nicht weitermachen. Ich würde aus dem VAR ein Stück weit zurückgehen und die Schiedsrichter wieder die Ermessensentscheidungen treffen lassen“, sagte Hellmann im Podcast „Spielmacher – Fußball von allen Seiten“.

Nach Ansicht Hellmanns, der auch Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt ist, sollte der Videobeweis nur noch bei messbaren Dingen wie Abseits oder der Torlinientechnologie eingesetzt werden. Alles, was im Ermessen des Schiedsrichters liege, sollte dagegen „ohne Einflussnahme des VAR entschieden werden“, sagte der 53-Jährige und kritisierte den „Wildwuchs“ bei Entscheidungen über Handspiel oder Foul.

Kurzfristige Änderungen sind wohl nicht in Sicht

Er wolle wieder „autonome, starke, gestärkte und nicht in Zweifel gezogene Schiedsrichter“, die auch mal Fehler machen dürfen. Dies habe er indirekt auch an DFB-Schiedsrichterchef Knut Kircher adressiert.

Eine schnelle Abkehr vom Videobeweis schon zur kommenden Saison erwartet Hellmann aber nicht: „Es gibt in den Klubs ganz unterschiedliche Strömungen. Ich glaube nicht, dass dies derzeit eine Mehrheitsposition ist.“

Derzeit gibt es in Europa nur eine große Liga ohne Videobeweis, in Schweden wurde er nie eingeführt. In Frankreich stellte Stade Brest einen Antrag auf Abschaffung.

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