Einnahmen aus der Klub-WM: Was wird aus der Solidarität der FIFA?

Es gibt zwei Zahlen, die der Weltfußballverband FIFA in diesem Sommer mehrfach genannt hat. Die erste Zahl ist das Preisgeld, das die FIFA unter den Teilnehmern ihres neuen Turniers, der Klub-WM, verteilte: eine Milliarde US-Dollar (etwa 858 Millionen Euro). So viel Geld, dass sich in den nationalen Fußballligen manch einer sorgte: Welche Folgen hat es für unsere eigenen Wettbewerbe, wenn einzelne Klubs so viel Geld auf einmal bekommen?

Verbände wie die FIFA oder die europäische Fußball Union UEFA beeinflussen die Verhältnisse im globalen Fußball; der Wettstreit in den Ligen wird durch das Geld aus der Champions League und nun auch der Klub-WM unausgewogener. Einen kleinen Teil ihrer Champions-League-Einnahmen verteilt die UEFA daher schon länger unter Klubs, die nicht teilnehmen oder früh ausscheiden: für ausgeglichenere Wettbewerbsbedingungen, wie der Verband auf seiner Website schreibt. Die Klubs sollen damit ihre Jugendförderung stärken.

Über die Solidaritätszahlungen der FIFA ist dagegen auch dreieinhalb Monate nach dem Ende der Klub-WM kaum etwas bekannt. Schon kurz vor Beginn des Turniers wunderte man sich in Europas Fußballligen, dass die FIFA mit ihnen nie über diese Zahlungen gesprochen habe: Darüber, wie das Geld verteilt werde etwa, oder wie viel Geld es am Ende tatsächlich sein würde. Bei der UEFA sei man üblicherweise an der Diskussion über den Verteilungsschlüssel beteiligt, von der FIFA aber höre man gar nichts, sagte Claudius Schäfer, der Präsident der „European Leagues“ damals der F.A.S. Daran hat sich nach F.A.Z.-Informationen seither nichts geändert.

In Zürich, wo die FIFA ihren Sitz hat, heißt es, es solle schon Zahlungen geben. Doch wie genau sie ausgeschüttet werden, wann und in welcher Höhe, all das ist unklar. Einen Zeitplan gibt es offenbar nicht. Und womöglich ist die entscheidende Frage auch eine andere als die, wann und auf welchem Weg der Verband das Geld ausschüttet. Nämlich die, ob die FIFA mit der Klub-WM genug Geld eingenommen hat, um sich so solidarisch zeigen zu können wie angekündigt.