Eine „Ehre“: US-Tochter der Telekom spendet für den von US-Präsident Donald Trump geplanten Ballsaal im Weißen Haus


Konzernchef ist Trump-Fan

Telekom-Tochter spendet für Trumps Ballsaal

Die Spende sei eine „Ehre“, erklärt T-Mobile. Wie Apple, Amazon, Google und Co. finanziert die amerikanische Telekom-Tochter die „Modernisierung des Weißen Hauses“. Der Chef der Deutschen Telekom zeigt sich schon länger begeistert von Trump.

Die US-Tochter der Deutschen Telekom zählt zu den Spendern für den von US-Präsident Donald Trump geplanten Ballsaal im Weißen Haus. „Mit dieser Investition unterstützen wir die Modernisierung des Weißen Hauses“, teilte T-Mobile dem „Handelsblatt“ mit. Die Spende sei eine „Ehre“. Telekom-Chef Timotheus Höttges tritt bereits seit dem Frühjahr als Anhänger von Trumps umstrittener Wirtschaftspolitik auf.

Die Höhe der Ballsaal-Spende wollte das Unternehmen allerdings nicht verraten. Um Platz für den pompösen Saal zu schaffen, ist Satellitenbildern zufolge der gesamte Ostflügel des Weißen Hauses abgerissen worden. Die geschätzten Kosten steigen laut Trump auf rund 300 Millionen Dollar, umgerechnet 216 Millionen Euro. Finanziert wird das umstrittene Bauvorhaben demnach vollständig von privaten Spendern und vom US-Präsidenten selbst.

Das Weiße Haus veröffentlichte eine Liste der Spender, darunter Tech-Giganten wie Amazon, Apple, Google, Meta, Microsoft, aber auch der Rüstungskonzern Lockheed Martin. Daneben werden weitere Spender gesucht, wie ein Beamter der Nachrichtenagentur Reuters sagte.

„Wir sollten einen solchen Plan für Europa haben“

An einem Spenden-Dinner am 15. Oktober im Weißen Haus hatten unter anderem mehrere T-Mobile-Manager teilgenommen. Der Chef der deutschen Konzernmutter hatte Trumps Politik im Mai zum Vorbild für Europa ausgerufen. Mehrfach lobte Höttges die Deregulierungsmaßnahmen wie die zu Beginn der Amtsperiode von Elon Musk geführte US-Effizienzbehörde Doge.

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Auf das Chaos an den Märkten und den Zollkrieg angesprochen, sagte Höttges damals: „Das ist eine Reindustrialisierung der USA, die jetzt stattfindet“, wie das „Handelsblatt“, berichtete. Der Fokus auf Öl als Energielieferant, der Ausbau von Rechenzentren und die Verlagerung von Produktfertigung in die USA seien sinnvoll. „Ich wäre stolz darauf, wenn Europa oder Deutschland auch diesen Versuch unternehmen würden“, so Höttges. „Wir brauchen eine Reindustrialisierung der westlichen Welt.“

In den USA könne er einen „großen strategischen Plan“ erkennen, sagte der Telekom-Chef. „Wir sollten einen solchen Plan für Europa haben.“ Mit seinen Äußerungen zog Höttges nach Informationen der Zeitung nicht nur den Ärger des Betriebsrats, sondern auch des Aufsichtsrats und der Bundesregierung auf sich.