Das könnte durchaus ein Vorgeschmack sein auf die deutsche und europäische Außenpolitik der nächsten Zeit. Wie schon in Afghanistan könnte Trump die Europäer vor vollendete Tatsachen stellen, indem er über ihre Köpfe hinweg versucht, einen „Deal“ mit Moskau und Kiew auszuhandeln. Das dürfte nicht in 24 Stunden möglich sein, wie Trump das im Wahlkampf in seiner üblichen Großspurigkeit versprochen hat.
Aber vielleicht verändert sich die Lage in und für die Ukraine so schnell, dass die nächste Bundesregierung ihre Tätigkeit unter veränderten Bedingungen aufnehmen muss. Dass andere Europäer einspringen würden, ist unwahrscheinlich. Schon in den Biden-Jahren, als man sich über den Atlantik hinweg weitgehend einig war, fehlte es in Europa an Waffen und Geld. Und politisch ist eben nicht nur Deutschland geschwächt, sondern auch Frankreich.
Allerdings müsste Trump die beiden Kriegsparteien erst einmal zum Abrücken von ihren Maximalpositionen bewegen. Interessant ist da das Telefonat, das er angeblich mit Putin geführt hat (was der Kreml bestreitet). Sollte Trump tatsächlich auf die amerikanische Truppenpräsenz in Europa verwiesen haben, dann wäre das eine für seine Verhältnisse erstaunliche Anerkennung der geopolitischen Realität. In seiner ersten Amtszeit wollte er diese Truppen noch deutlich verkleinern.