„Ein echter Wiener geht nicht unter“: „Ordinär, aber gut“

Vor 50 Jahren lernte das österreichische Fernsehpublikum die Familie Sackbauer und den Möchtegern-Patriarchen Mundl kennen. Über die Anfänge der Kultserie „Ein echter Wiener geht nicht unter“



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"Ein echter Wiener geht nicht unter": Für Tonis Geburtstag soll die Wohnung renoviert werden.
Für Tonis Geburtstag soll die Wohnung renoviert werden.
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Schon die erste Szene kündigt den Kulturschock an. In einem spärlich eingerichteten Wohnzimmer mit einer nur durch einen Vorhang abgetrennten Küchenzeile steht ein leicht untersetzter 46-jähriger Mann, bekleidet mit einer weißen Feinripp-Unterhose, am Abwaschbecken, das zugleich als Waschgelegenheit dient, und beginnt mit seiner Körperpflege. „Geh Mundi“, klagt seine Frau, die neben ihm das Geschirr abtrocknet, „muasst a so umanandaspritzn?“ Selbstherrlich entgegnet der Angesprochene: „Wann aner so an Körper hat wia i, dann muass er ganz afoch spritzen.“ Als sie dann seufzend den nassen Linoleumboden trocken wischt, erhält sie einen vertraulichen Klaps auf ihr Hinterteil. Das muss genügen, um das Beziehungsgeflecht in dieser Familie auszudrücken.