Ehrung durch EU-Parlament: Inhaftierte Journalisten aus Osteuropa gewinnen Sacharow-Preis

Die Journalisten Andrzej Poczobut und Msia Amaghlobeli werden mit dem diesjährigen Sacharow-Preis für geistige Freiheit geehrt. Das gab die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, am Mittwoch in Straßburg bekannt. Mit dem Preis zeichnet das Parlament seit 1988 Persönlichkeiten und Institutionen aus, die sich gegen Unterdrückung und für Demokratie und Menschenrechte einsetzen.

Poczobut ist Journalist, Essayist und Blogger aus der polnischen Minderheit in Belarus und Kritiker der Regierung von Machthaber Alexander Lukaschenko. Poczobut gilt als Symbolfigur im Kampf für Freiheit und Demokratie in dem Land. Seit 2021 sitzt er in Haft, über seinen Gesundheitszustand ist nichts bekannt.

Amaghlobeli sitzt seit Anfang des Jahres in Georgien im Gefängnis – wegen ihrer Teilnahme an regierungskritischen Demonstrationen. Sie sei die erste weibliche politische Gefangene in dem Land im Südkaukasus seit dessen Unabhängigkeit und damit zu einer Symbolfigur der prodemokratischen Bewegung geworden, hieß es.

Die Verleihungszeremonie des Sacharow-Preises soll am 16. Dezember in Straßburg stattfinden. Benannt ist die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung nach dem sowjetischen Physiker und Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow (1921-1989). Der Preis 2024 ging an venezolanische Oppositionsführer, darunter María Corina Machado, die in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.