Ari Asters „Eddington“ über die Coronapandemie ist kein Aufarbeitungswerk, sondern ein Kinofilm über Hass und Hetze im Netz. Und der beste Versuch, die USA zu verstehen.
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War schon mal jemand in Eddington? Hier, in diesem kleinen Städtchen in New Mexico, könnte man es eigentlich gut aushalten. Die
Wüstenlandschaft ist wild und unberührt, und die Metropolen scheinen ganz weit
weg zu sein. Die Einwohner tragen Holzfällerhemden und haben alles, was das
Herz begehrt. Viel Platz für fette Pick-ups, eine gemütliche Bar, einen gut
bestückten Discounter, ein Waffengeschäft und – ganz wichtig – einen
Schießstand. Sogar ein Heimatmuseum findet sich in Eddington, stolz zeigt es
die heldenhafte Eroberung des Wilden Westens, daneben Szenen aus dem Leben der
Ureinwohner. Ein Sheriff sorgt für Ordnung; er heißt Joe Cross und ist ein
konservativer Eigenbrötler, der das Herz auf dem
rechten Fleck hat und Gesetze nur respektiert, wenn sie ihm einleuchten.
