Weil er in seiner ersten Bundesliga-Saison selten ablieferte, wurde Ramy Bensebaini beim BVB zum Transfer-Flop erklärt. Aktuell findet er immer besser in die Spur.
Strahlend posierte der 29-Jährige nach dem Champions-League-Erfolg gegen Zagreb für die Fotografen. In den Händen hielt er die Man-of-the-Match-Trophy, die Auszeichnung für den besten Spieler der Begegnung.
Ein Bild, an das sich die Dortmunder Fans gerne gewöhnen würden, nach Anlaufschwierigkeiten in seiner ersten Saison kommt der Linksverteidiger beim BVB immer besser in Form.
Rami Bensebaini ist der Man of the Match
Nach zuletzt schon starken Wochen präsentierte sich der Algerier auch beim lang ersehnten Auswärtssieg gegen Dinamo Zagreb (3:0) wieder in herausragender Form. In der 8. Minute verpasste es Bensebaini nur knapp, den BVB frühzeitig in Führung zu bringen – sein Kopfball landete an der Latte. Seine Kopfballstärke demonstrierte er dann erneut und diesmal erfolgreich in der 56. Minute, als er durch seinen Treffer zum 2:0 für die Vorentscheidung gesorgt.
„Seine Kopfballstärke war bekannt und heute hat er getroffen,“ so Trainer Nuri Sahin in der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Er kriegt sehr viel Vertrauen von uns und zahlt es zurück. Er ist gesund, das ist am wichtigsten“, bilanzierte der Coach. Bensebaini hätte ein schweres erstes Jahr in Dortmund gehabt, er freue sich für ihn. „Ramy macht das gut. Er kann sehr gut verteidigen und hat einen spielerischen Ansatz.“
Nach seinem Wechsel von Borussia Mönchengladbach zum BVB im Juli 2023 machte der Algerier in seiner ersten Saison für schwarz-gelb eher durch durchwachsene Leistungen auf sich aufmerksam, nur selten konnte er spielerisch überzeugen. Manch ein Fan hätte ihn am liebsten zurück nach Gladbach geschickt. Doch jetzt, so der Cheftrainer, komme er „in Fahrt“.
Sahin genervt von Bensebainis Kartensammlung
Allerdings läuft bei Bensebaini noch nicht alles so, wie es sich auch der Trainer wünscht, das äußerte Sahin klar und deutlich unmittelbar im Anschluß. „Er kriegt immer noch zu viele Gelbe Karten. Das ist ein Thema, was mir nicht gefallen hat. Das nervt mich, weil man nicht gerne auf seine Spieler verzichtet.“
Der 29-Jährige ist bekannt dafür, sich gerne mal eine Verwarnung vom Schiedsrichter abzuholen. Gegen Zagreb holte sich Bensebaini seine zweite Gelbe Karte des laufenden Wettbewerbs ab, bei der dritten würde er für eine Partie gesperrt. In der Liga fehlte der algerische Nationalspieler zuletzt beim 1:3 in Mainz – inmitten der Dortmunder Verletzungsseuche – wegen einer Gelb-Sperre. Die fünf Karten hatte er sich in gerade mal neun Einsätzen eingefangen.
Schon in seiner ersten Saison bei den Dortmundern fiel der Algerier mit seiner Unbeherrschtheit auf, die dem Team schadete: In Hoffenheim sah der Linksverteidiger 20 Minuten vor dem Ende der Partie, obwohl er bereits verwarnt war, wegen Ballwegschlagens Gelb-Rot und fehlte im nächsten Bundesliga-Spiel gegen Union Berlin.
BVB-Hoffnungsträger für Klassiker gegen Bayern München
Nachdem Bensebaini in dieser Saison beim BVB immer besser in die Spur findet, anvanciert er auch für den Bundesliga-Klassiker am Samstag gegen Rekordmeister Bayern München (18.30 Uhr) zum großen Hoffnungsträger. Der Tabellenführer kommt mit einem Zehn-Punkte-Vorsprung ins Dortmunder Stadion, in dem der BVB in dieser Saison bisher noch jeden Gegner geschlagen hat. Dass das so bleibt, dafür soll auch Ramy Bensebaini sorgen. Die Vorzeichen sind gut: Gegen den FC Bayern traf der BVB-Verteidiger schon vier Mal – so häufig wie gegen keinen anderen Gegner.