Bald ist es so weit, 12 Promis ziehen am 24. Januar in den australischen Dschungel und kämpfen um die Krone und den Titel. Dabei stellen sie sich der ein oder andern Herausforderung – sei es die Extrem-Diät, Nikotin-Entzug oder Schlafmangel. Doch wie wirken sich diese auf die „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“-Kandidaten aus? Die AZ hat bei einem Mediziner nachgefragt.
Dr. Afschin Fatemi ist Facharzt für Dermatologie mit Schwerpunkt Dermatochirurgie und ästhetischer Medizin. Außerdem gründete er die S-thetic Gruppe mit zahlreichen Standorten in verschiedenen Regionen Deutschlands. Er spricht in der AZ offen über die Risiken einer Dschungelcamp-Teilnahme.
„Jo-Jo-Effekt ist vorprogrammiert“: Der Arzt über Essenssituation im Dschungelcamp
AZ: Die Dschungel-Promis bekommen jeweils 70 Gramm Reis und Bohnen pro Tag. Wie wirkt sich das auf den Körper aus?
DR. FATEMI: Eine Extrem-Diät raubt dem Körper zunächst wichtige Nährstoffe, die er braucht, um richtig zu funktionieren. Die Essensrationen, die im Camp verteilt werden, reichen nicht aus, um die Teilnehmer mit den benötigten Mengen an Eiweißen, Fetten und Vitaminen zu versorgen. Kurzfristig werden die Teilnehmer daher wahrscheinlich abnehmen, denn sie befinden sich in einem Kaloriendefizit. Der Jo-Jo-Effekt ist danach aber vorprogrammiert, denn der Körper gewöhnt sich schnell an die verminderte Kalorienzufuhr. Wenn die Teilnehmer nach dem Ende der Show ihre alten Ernährungsweisen wieder aufnehmen, wird es zu einer schnellen Gewichtszunahme kommen.
Kann die Ernährung im Dschungelcamp zu Mangelerscheinungen führen oder gar gesundheitsschädlich sein?
Obwohl jeder Körper anders reagiert, kann der Nährstoffmangel zu sehr trockener Haut oder Hautausschlägen führen. Weitere mögliche Folgen sind Haarausfall und spröde Nägel. Außerdem können Müdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen auftreten. Crash-Diäten belasten zudem das Herz-Kreislauf-System und führen dazu, dass der Körper anfälliger für Erkrankungen ist.
Der Mediziner verrät: Das sind die Gründe für die Reizbarkeit der Promis
Zigaretten sind Luxuswaren, die im Laufe der Sendung gerne gestrichen werden. Was passiert bei einem Nikotin-Entzug?
Wenn man von einem starken Raucher ausgeht, kann Nikotin-Entzug in den ersten Tagen bis Wochen zu Reizbarkeit, Angstzuständen, Depressionen, Schwindel und Kopfschmerzen führen. Diese Symptome lindern sich in der Regel nach zwei bis drei Wochen. Zu dem Zeitpunkt ist die Sendung vorbei und die Kandidaten dürfen wieder rauchen. Besser wäre es, für die Raucher unter den Kandidaten schon zwei bis drei Wochen vorher – oder und auch am gesündesten – komplett auf Nikotin zu verzichten.
Nachtwache muss gehalten werden, daher wird selten durchgeschlafen. Wie wirkt sich ein Schlafentzug aus?
Regelmäßiger Schlafentzug kann verheerende Folgen haben. Dazu gehören Müdigkeit und Erschöpfung tagsüber, Konzentrationsprobleme, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit. Schlafmangel kann außerdem körperliche Auswirkungen haben. Stoffwechselstörungen, eine Schwächung des Immunsystems, Kopfschmerzen und Unwohlsein sind mögliche Begleiterscheinungen. Ab der dritten und vierten Nacht wird ein Schlafdefizit bedenklich. Der Körper möchte den Schlaf dann aufholen, wenn er dies nicht tun kann, sind physische und psychische Folgen unvermeidbar.
Die Kandidaten befinden sich in einer psychischen Ausnahmesituation. Was versteht man unter Lagerkoller und wie wirkt sich das auf den Körper aus?
Ein Lagerkoller entsteht, wenn Menschen vorübergehend starken psychischen Belastungen ausgesetzt sind, weil sie zusammen in einer Gemeinschaftsunterkunft leben müssen. Bei einzelnen Personen kann das unter anderem zu Angstzuständen, Reizbarkeit, Überaktivität und Panikattacken führen.
Gesundheitsrisiken durch mangelnde Hygiene bei „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“
Ab wann wird mangelnde Hygiene zum Gesundheitsproblem?
Ausreichende Hygiene hat zunächst den Sinn und Zweck, Krankheiten vom Körper fernzuhalten. Eine mangelnde Hygiene sorgt dafür, dass sich Bakterien und Keime leichter ansiedeln können. Die Folge können dann vor allen Dingen Infektionskrankheiten sein. Dazu reicht schon aus, wenn man sich zum Beispiel nicht regelmäßig die Hände wäscht oder Sanitäranlagen nur selten gereinigt werden.
Die Dschungelcamper kommen oft mit verrotteten Schlachtabfällen und Brackwasser in Kontakt. Was passiert, wenn etwas davon in den Mund kommt oder geschluckt wird?
Verrottete Schlachtabfälle können Krankheitserreger wie Bakterien und Viren, wie Salmonellen und E. Coli-Bakterien, enthalten. Hier besteht unter anderem die Gefahr einer Zoonose, einer Infektionskrankheit, die wechselseitig zwischen Tieren und Menschen übertragen werden kann. Brackwasser enthält häufig Verunreinigungen, die zu Magen-Darm-Beschwerden führen können. Übelkeit, Durchfall und Erbrechen sind hier mögliche Folgen. Außerdem kann der Kontakt mit Brackwasser ein Infektionsrisiko erhöhen, da das Wasser Viren und Parasiten enthalten kann.
Das Dschungelcamp ist auch ein Spiel mit Phobien. Wie kann sich eine Panikattacke auf den Gesundheitszustand auswirken?
Eine Panikattacke geht mit vielen unangenehmen körperlichen Symptomen einher, die aber in der Regel keinen langfristigen negativen Einfluss auf die körperliche Gesundheit haben. Bei einer Panikattacke kann es zu Symptomen wie Herzrasen, Kurzatmigkeit, Zittern, Schwindel bis hin zu Todesangst kommen. Diese Symptome können für die Betroffenen zutiefst verstörend sein, klingen aber nach einigen Minuten wieder ab und sind von psychischer Natur. Wer oft unter Panikattacken leidet, sollte daher auf jeden Fall einen Arzt aufzusuchen. Sind Panikattacken allerdings eine Ausnahme, gelten sie als unbedenklich.
So steht der Arzt zur Dschungelcamp-Teilnahme: „Würde ich niemandem empfehlen“
Sehen Sie als Mediziner das Dschungelcamp als lustiges Unterhaltungsformat oder würde Sie von einer Teilnahme abraten?
Natürlich darf jeder Kandidat frei entscheiden, an welchem Format er teilnimmt und was er seinem eigenen Körper antun möchte. Die gesundheitlichen Risiken sind trotzdem vorhanden. Als Arzt würde ich niemandem empfehlen, sich diesen auszusetzen. Ich gehe allerdings davon aus, dass die Produktionsfirma auf den medizinischen Ernstfall vorbereitet ist und die Kandidaten schnell gesundheitlich versorgt werden können.
Was würden Sie als Experte den Promis vorab empfehlen, wie man sich am besten auf das Format vorbereitet?
Die Promis sollten sich körperlich fit halten und sich vorher ausgiebigen gesundheitlichen Check-ups unterziehen. Nur wer physisch und psychisch wirklich fit ist, sollte sich den Aufgaben des Formates stellen.
!function(f,b,e,v,n,t,s)
{if(f.fbq)return;n=f.fbq=function(){n.callMethod?
n.callMethod.apply(n,arguments):n.queue.push(arguments)};
if(!f._fbq)f._fbq=n;n.push=n;n.loaded=!0;n.version=’2.0′;
n.queue=[];t=b.createElement(e);t.async=!0;
t.src=v;s=b.getElementsByTagName(e)[0];
s.parentNode.insertBefore(t,s)}(window,document,’script‘,
‚https://connect.facebook.net/en_US/fbevents.js‘);
fbq(‚init‘, ‚2523508247947799‘);
fbq(‚track‘, ‚PageView‘);