Drohende Kürzungen in der Kultur: Theater protestieren – Kultur

Am Freitag könnte es turbulent werden im Stuttgarter Rathaus. Dann will die Stadt ihren Doppelhaushalt für die kommenden zwei Jahre mit deutlichen Spareinschnitten beschließen – mit harten Folgen auch für den Kulturetat. Dagegen protestieren die betroffenen Kultureinrichtungen seit Wochen. Zuletzt waren sie mit hunderten Künstlern und Kunstfreunden im Rathaus, samt Kammerorchester und Opernchor. Dabei führten sie den Gefangenenchor aus „Nabucco“ als Klagegesang ihres Protests auf: mit Verdi gegen die Sachzwänge der städtischen Finanzen. Am Freitag werden die Stuttgarter Kreativen vor dem Rathaus wieder zeigen, dass sie Angst um die Zukunft ihrer Theater und Museen haben. Allein beim Stuttgarter Staatstheater mit Oper, Schauspiel und Ballett sollen die Zuschüsse der Stadt im kommenden Jahr um 4,4 Millionen Euro abgesenkt werden. Weil die Zuwendungen des Landes an die der Stadt gekoppelt sind, sinken auch die Landesmittel entsprechend. Der kommunale Spareffekt verdoppelt sich am Staatstheater auf ein Minus von 8,8 Millionen Euro, etwa acht Prozent des Etats. Weil Personalkosten an jedem Theater der mit Abstand größte Posten sind, wären Entlassungen dann wohl unvermeidlich. Burkhard C. Kosminski, der Intendant des Schauspiels, befürchtet, dass sich das Staatstheater mit seinen drei Sparten von rund 120 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen trennen müsste, fast einem Zehntel der Belegschaft.