Driving Home for Christmas: Sänger Chris Rea ist tot

Der britische Sänger und Gitarrist Chris Rea ist im Alter von 74 Jahren gestorben. Das bestätigte seine Familie am Montag. Rea sei nach kurzer Krankheit friedlich im Krankenhaus im Kreis seiner Angehörigen gestorben, hieß es in einer Mitteilung seiner Frau und seiner zwei Kinder: „Mit großer Trauer geben wir den Tod unseres geliebten Chris bekannt.“

Rea, der am 4. März 1951 im nordostenglischen Middlesbrough als Sohn eines italienischen Vaters und einer irischen Mutter geboren wurde, gehörte seit den späten 1970er Jahren zu den prägenden Stimmen des britischen Rock und Blues. Bekannt wurde er mit seiner rauen, markanten Stimme und seinem Slide-Gitarrenspiel, das er auf insgesamt 25 Studioalben entwickelte. Weltweit verkaufte er mehr als 30 Millionen Tonträger.

„Überlebenskünstler“ des Rock

Zu seinen bekanntesten Titeln zählen der Weihnachtsklassiker „Driving Home for Christmas“, der sich seit den 1980er Jahren alljährlich in den Charts hält, sowie „The Road to Hell“ und „On the Beach“. Das Album „The Road to Hell“ erreichte 1989 Platz eins der britischen Charts, ebenso der Nachfolger „Auberge“ von 1991. Bereits zuvor war Rea vor allem in Kontinentaleuropa ein Star, ehe er mit „The Road to Hell (Part 2)“ auch in Großbritannien die Top Ten der Single-Charts erreichte.

Reas Karriere begann vergleichsweise spät: Erst mit Mitte 20 griff er ernsthaft zur Gitarre und veröffentlichte 1978 sein Debütalbum. Der Song „Fool (If You Think It’s Over)“ brachte ihm erste Aufmerksamkeit, blieb aber lange Zeit einer seiner wenigen Hits in den USA. In den folgenden Jahrzehnten arbeitete Rea kontinuierlich an neuen Alben und tourte ausgiebig – oftmals abseits der jeweils vorherrschenden Poptrends.

Privat war Rea von schweren Erkrankungen gezeichnet. 2001 wurde bei ihm ein Bauchspeicheldrüsentumor diagnostiziert, die Bauchspeicheldrüse wurde entfernt. 2016 erlitt er einen Schlaganfall, der seine Beweglichkeit einschränkte; dennoch kehrte er mehrfach auf die Bühne zurück. Die Familie machte keine Angaben zur unmittelbaren Todesursache, sprach aber von einer „kurzen Krankheit“ vor seinem Tod.

Trotz gesundheitlicher Rückschläge blieb Rea künstlerisch aktiv und veröffentlichte weiter Alben, in denen er Blues, Rock, Soul und Pop miteinander verband. Songs wie „Josephine“ oder „On the Beach“ fanden später auch ihren Platz in Club- und Balearic-Sets und erreichten so ein jüngeres Publikum. Kritiker beschrieben ihn als „Überlebenskünstler“ des Rock, der sich wiederholt von schweren Erkrankungen zurückarbeitete und dennoch seinem Stil treu blieb.

Chris Rea hinterlässt seine Frau Joan Lesley und zwei Töchter.