München – Außerhalb der bayerischen Machtzentrale an der Säbener Straße wurde in den vergangenen Wochen teils wild über die Zukunft von Vorstandschef Jan-Christian Dreesen spekuliert – doch intern, im innersten Zirkel, war die Sache völlig klar: Der 57-Jährige wird den Vorstand der Münchner auch in den kommenden Jahren anführen, am Montagabend stimmte der Aufsichtsrat über Dreesens Vertragsverlängerung ab.
Der CEO erhält ein neues Arbeitspapier bis 2027, im Sommer 2025 wäre Dreesens bisheriger Vertrag ausgelaufen. Der frühere Banker hatte im Mai 2023 für Oliver Kahn übernommen, zuvor war er schon mehr als zehn Jahre Finanzvorstand des FC Bayern. Er kennt den Klub – und der Klub kennt ihn. „Jan-Christian Dreesen hat den Vorstandsvorsitz in einer schwierigen Phase übernommen und die FC Bayern München AG in kurzer Zeit wieder in ruhigeres Fahrwasser geführt. Diesen Weg wollen wir gemeinsam fortsetzen. Wir sind sicher, dass er der Richtige ist, um zusammen mit seinen Vorstandskollegen Michael Diederich und Max Eberl die anstehenden Herausforderungen anzugehen und die hochgesteckten Ziele des FC Bayern zu erreichen“, erklärt der Aufsichtsratsvorsitzende Herbert Hainer.
FC Bayern: Verlängerung mit Dreesen schon länger klar
Nach AZ-Informationen war die Verlängerung mit Dreesen bereits beschlossene Sache, als jüngst ein brisanter Artikel über den Vorstandschef im „Manager Magazin“ erschien. In diesem ging es unter anderem um eine Auseinandersetzung Dreesens mit einer Mitarbeiterin von vor rund drei Jahren. Intern bei Bayern war der Vorfall längst aufgearbeitet. Er hatte deshalb auch keinen Einfluss auf die Entscheidung des Aufsichtsrats, mit Dreesen weiterzumachen.
„Ich danke dem Aufsichtsrat für das in mich gesetzte Vertrauen und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit. Der FC Bayern ist für mich seit jeher eine Herzensangelegenheit. Ich möchte zusammen mit meinen Kollegen im Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meinen Beitrag dazu leisten, damit der FC Bayern bleibt, was er ist: sportlich und wirtschaftlich einer der absoluten Top-Clubs in Europa mit großartiger bayerischer Tradition sowie höchsten nationalen und internationalen Ansprüchen“, erklärte Dreesen am Montagabend.
Die Vertragsverlängerung ist nun ein Zeichen des Vertrauens der Bayern-Bosse in Dreesen – verbunden mit dem Wunsch, dass der Vorstand, zu dem auch Max Eberl (Sport) und Michael Diederich (Finanzen) gehören, für Kontinuität in diesem wichtigen Gremium sorgen. Denn die Aufgaben haben es in sich.
Die AZ gibt einen Überblick, was für den Vorstandschef und sein Team alles ansteht: Die Dreesen-Agenda.
Dreesen muss Verträge mit Bayern-Stars verlängern
Neue Verträge für Topstars: Die kommenden Wochen und Monate werden für Dreesen, Eberl sowie Sportdirektor Christoph Freund sehr fordernd. 2025 laufen die Verträge der Topspieler Joshua Kimmich, Alphonso Davies und Leroy Sané aus, auch bei den Routiniers Manuel Neuer und Thomas Müller ist unklar, wie es nach dieser Saison weitergeht.
Daher stehen viele Gespräche an – und komplizierte Entscheidungen. Dreesen muss dabei immer im Blick haben, dass das Gehaltsvolumen im Rahmen bleibt. Mit Juwel Jamal Musiala will der Klub unbedingt über 2026 hinaus verlängern – auch das wird kostspielig.
Weltweite Vermarktung des FC Bayern als Herausforderung
Nationale und internationale Vermarktung: Im Sommer 2025 findet die Klub-WM in den USA statt. Der FC Bayern ist qualifiziert und sieht diese Bühne als große Chance, wieder sichtbarer zu werden auf dem US-Markt. Das Turnier soll die Münchner finanziell nach vorne bringen.
Dreesen vertritt den Klub sowohl national als auch international nach außen. Er ist Vizepräsident der Europäischen Klub-Vereinigung (ECA) und gehört dem Präsidium der Deutschen Fußball Liga (DFL) an. Speziell in dieser Funktion hat Dreesen einen schwierigen Spagat zu meistern: Ab dem 25. November wird die DFL die Auktion um die TV-Rechte der Bundesliga wiederholen. Zuvor hatte es einen juristischen Streit zwischen dem Streamingdienst DAZN und der DFL gegeben.
Hintergrund: DAZN hatte für die vierjährige Rechteperiode rund 320 Millionen Euro mehr geboten als der Sender Sky, der trotzdem den Zuschlag der DFL erhielt. Dies sorgte nach AZ-Informationen auch beim FC Bayern für Unzufriedenheit. Dreesen saß als DFL-Präsidiumsmitglied zwischen den Stühlen. Bei der neuen Auktion soll es ein besseres Ergebnis für die deutschen Klubs geben.
FC Bayern soll weiterhin solide wirtschaften und dennoch mithalten
Strategische Ausrichtung des Klubs: Unter Dreesen möchte der FC Bayern weiter solide wirtschaften und gleichzeitig mit der investorengestützten Konkurrenz aus Europa mithalten.
Er wolle die Münchner „nur ungern mit den Vereinen der Premier League vergleichen, die uns erstens bei den Einnahmen aus der TV-Vermarktung um Lichtjahre voraus sind und zweitens ganz andere Eigentümerstrukturen haben als wir“, sagte Dreesen der „FAZ“: „Wir hingegen müssen uns refinanzieren und kommen ohne Spenden von Staaten oder reichen Privatpersonen aus.“ Und das sehr gut. Genau so soll es unter Dreesen in Zukunft beim FC Bayern weitergehen.
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