
Man muss heutzutage ja schon dankbar sein für vieles, das nicht passiert. Im Fall von „Sterben ohne Gott“ wären etwa zu Tränen rührende Gespräche mit unheilbar Kranken und deren Angehörigen denkbar gewesen. Oder womöglich übergriffige Aufnahmen auf der Intensivstation. Moritz Terwesten hat solche Szenen nicht gedreht – zum Glück. Stattdessen spricht er mit Menschen, die sich dem Thema Tod und Sterben philosophisch, psychologisch oder als Naturwissenschaftler nähern, filmt seine Gespräche schwarz-weiß und im Breitwandformat und haut sehr tolle, teils dramatisch farbige, holzschnittartige Animationen zwischen seine Kapitel. Das schafft bei dem Feel-bad-Thema eine wohltuende künstlerische Distanz.