Do Kwon: Kryptounternehmer muss wegen Betrugs für 15 Jahre ins Gefängnis

Der südkoreanische Kryptounternehmer Do Kwon ist in New York City wegen Betrugs zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Die Handlungen des 34-jährigen Unternehmers hätten dazu geführt, dass „echte Menschen 40 Milliarden US-Dollar an echtem Geld verloren hätten – nicht nur Verluste auf Papier“, sagte Richter Paul A. Engelmayer. Kwon habe „unermessliches Leid“ verursacht. Mit der Strafe ging Engelmayer über den Antrag der Staatsanwaltschaft hinaus, die zwölf Jahre Haft gefordert hatte. 

Der heute 34-jährige Kwon hatte in Singapur bei der Firma Terraform Labs die verknüpften Kryptowährungen Terra und Luna geschaffen. Das System brach jedoch im Mai 2022 zusammen. Privatanleger in der ganzen Welt erlitten gewaltige Verluste. Betrugsopfer gaben vor Gericht an, Kwon habe ihr Vertrauen ausgenutzt, um sie von der Sicherheit der Investitionen zu überzeugen. Ersparnisse wurden vernichtet, Wohltätigkeitsorganisationen geschädigt und Existenzen zerstört. 

Die Pleite löste eine Kettenreaktion im Geschäft mit Digitalwährungen aus. Die Anklage argumentierte, dass Kwon damit auch zum Zusammenbruch der Kryptowährungsbörse FTX beigetragen habe. FTX-Gründer Sam Bankman-Fried verbüßt gerade eine Haftstrafe von 25 Jahren.

Festnahme in Montenegro, Auslieferung an die USA

Kwon tauchte nach der Pleite von Terra-Luna unter. Interpol erließ einen internationalen Haftbefehl gegen ihn. Im März 2023 wurden er und ein Geschäftspartner in Montenegros Hauptstadt Podgorica festgenommen, als sie versuchten, von dort mit gefälschten Pässen nach Dubai zu fliegen. Ende 2024 wurde Kwon an die USA ausgeliefert. In Südkorea wird ihm ebenfalls Betrug vorgeworfen.

Vor dem Gericht in New York entschuldigte sich Kwon bei den Opfern. Bereits im August hatte er sich des Betrugs schuldig bekannt und angegeben, finanzielle Probleme von Terraform verschleiert zu haben.