
Sarah Koldehoff hat sich durch zahllose sogenannte Dick Pics geklickt, um uns dieses digitale Phänomen zu erklären.
© Andrea Pucci/Getty Images
Da schießt man Satelliten ins All, entwickelt in jede Handfläche passende Hochleistungscomputer und algorithmusgetriebene Plattformen, mit denen sich in Sekundenbruchteilen über den Globus hinweg kommunizieren lässt – und dann werden darüber Penisbilder verschickt. Sogenannte Dick Pics haben in den letzten Jahren vermehrt Aufmerksamkeit und vor allem Kritik auf sich gezogen. Nicht ohne Grund, wie die Journalistin Sarah Koldehoff in ihrem Essay schreibt: Fast jede zweite Frau zwischen 16 und 24 war bereits von ungefragt zugesandten Bildern erigierter Genitalien betroffen. Zwischen einvernehmlichen und ungefragten Bildern müsse unterschieden werden, wie auch eine verklemmte Sexualmoral nicht ihr Anliegen sei, erklärt die Autorin. Der Essay liest sich eher als Aufruf, solche Bilder, die ungefragt in die Inbox flattern, als das, was sie sind, zu behandeln – nämlich eine Form sexualisierter Gewalt (strafbar nach Paragraf 184 Strafgesetzbuch) –, und damit nicht in eine häufig praktizierte Verharmlosung einzustimmen.