

Wenn man drei Leute fragt, was bei der Wärmewende des früheren Wirtschaftsministers Robert Habeck schief lief, bekommt man vier Antworten. Planwirtschaftliche Elemente, eine Überforderung der Haushalte und der zu späte Einbezug der Kommunen dürften zulässige Antworten sein. Nicht aber die Dekarbonisierung der Wärmewende an sich. Die ist in Deutschland so problematisch erlebt worden, weil sie so spät angegangen wurde.
Der Vergleich ins nördliche Nachbarland Dänemark lohnt sich: Dort sind Kommunen seit dem Jahr 1979 verpflichtet, Wärmepläne zu erstellen. Das erleichtert die Dekarbonisierung erheblich. Dass es hierzulande nun mit erheblich mehr Tempo losgehen musste, ist also ein Versäumnis der Jahre vor 2023. Die Komplexität ist allerdings atemberaubend. Denn hat eine Kommune einen Plan erstellt, beginnt erst die Aufgabe, Finanzmittel zu beschaffen.
Kleine Sparkassen und Volksbanken sind mit den Volumina und den technischen Anforderungen überfordert. Private Investitionen sind zwar möglich, die Finanzierungen müssen aber intelligent strukturiert werden. Komplexe Konzepte wie Mezzaninekapital, Hybridanleihen und sogar Verbriefungen kommen auf einmal ins Spiel. Und gesellschaftlich verliert die ökologische Transformation an Rückhalt. Die Wärmewende müsste von Berlin viel besser moderiert werden. Ohne dass klar wird, warum die Kommunen so zentral sind, dürfte dieses Projekt kaum erfolgreich werden.
