Die Spielfilmtipps zum Wochenende: „Die Addams Family“, „Harry Potter und der Stein der Weisen“, „Bei Anruf Mord“ und „Armee der Finsternis“ – Medien

Horrorkomödie, ZDF Neo, Samstag, 20.15 Uhr

Das berühmteste Liebespaar der Filmgeschichte? Die wenigsten denken da wahrscheinlich an Gomez und Morticia Addams. Dabei strahlen die beiden eine unsterbliche Leidenschaft aus, die auch große Paare im Film selten erreichen. Raúl Juliá als Gomez und Anjelica Huston als Morticia machen Barry Sonnenfelds Verfilmung der TV-Serie aus den Sechzigern unbedingt sehenswert. Der Humor ist ähnlich makaber und überdreht wie bei den „Men in Black“ (1997), die der Regisseur sechs Jahre später losschickte. Die Mitglieder der Familie Addams spielen sich morbide Streiche, und doch vermissen sie einen aus ihrer Mitte. Onkel Fester (Christopher Lloyd) kehrt dann zwar zurück, doch an seiner wahren Identität gibt es Zweifel. Ein Geschenk ist die junge Christina Ricci als todernste Tochter Wednesday, die sich nichts vormachen lässt.

Harry Potter und der Stein der Weisen

Fantasy, Sat 1, Samstag, 20.15 Uhr

Jetzt kommt sie wieder, die Zeit, in der man Zauberschüler werden oder gewesen sein möchte. Eine Einladung nach Hogwarts, von einer Eule überbracht, lässt wie jedes Jahr die Herzen höher schlagen. Vielleicht auch, weil die Romanvorlage von J. K. Rowling, 2001 kongenial in Bilder übersetzt von Regisseur Chris Columbus, neben Zauberkünsten vor allem den Wert der Freundschaft betont. Harry, Ron und Hermine stehen das Schuljahr nur durch, weil sie sich aufeinander verlassen können. Die wahren Prüfungen lauern ohnehin nicht im Unterricht. Abseits davon zeigt der böse Zauberer, dessen Namen man nicht nennen darf, schon eins von seinen vielen Gesichtern. Das Besondere an der Filmreihe ist nach wie vor, den jungen Darstellern beim Wachsen zuzusehen. Im ersten Teil sind sie noch Kinder. Je älter sie werden, desto ernster ist auch die Stimmung.

Bei Anruf Mord

Thriller, Arte, Sonntag, 20.15 Uhr

Idyllischer geht es kaum: Traute Zweisamkeit am Frühstückstisch, der Mann (Ray Milland) verabschiedet sich von seiner Frau (die unschuldig strahlende Grace Kelly) mit einem Kuss. Natürlich ist in Alfred Hitchcocks Thriller von 1954 nichts so, wie es scheint. Sie küsst schon in der nächsten Szene einen anderen, er, ein abgehalfterter Ex-Tennisprofi, will sie sogar für immer loswerden. Nicht etwa aus Eifersucht, sondern wegen des Geldes. Ray Milland ist in der Rolle ein echtes Ekel, das seine Frau berechnend für seine Zwecke manipuliert. Das ganze Drama spielt hauptsächlich in den eigenen vier Wänden. Grace Kelly wirkt zunächst wie ein wehrloses Opfer, entwickelt dann aber eine ungeahnte Widerstandskraft. Hitchcock selbst ist wie in seinen Filmen üblich auch kurz zu sehen. Dieses Mal hat er sich auf ein Schwarz-Weiß-Foto geschmuggelt.

Armee der Finsternis

Horrorkomödie, Tele 5, Sonntag, 20.15 Uhr

Eine virtuose Zeitreise von Sam Raimi, ein Jahrzehnt bevor er den ersten und einzig wahren „Spider-Man“-Blockbuster (2002, mit Tobey Maguire) ablieferte. Eigentlich existieren zu diesem Film zwei Vorgänger („Tanz der Teufel“, Teil eins und zwei), die aber so gut wie nie im Fernsehen laufen. Man muss also wissen, dass sich der Supermarkt-Angestellte Ash schon vorher mit gruseligen Monstern herumgeschlagen hat. Jetzt landet er durch einen dummen Zufall im Mittelalter, inmitten einer Fehde zwischen zwei Fürsten. Die Monster lassen ihm auch dort keine Ruhe. Es würde allerdings helfen, wenn Ash, wunderbar selbstverliebt und tumb gespielt von Bruce Campbell, sich zur Bekämpfung einen sehr nützlichen Zauberspruch merken könnte. So muss er sich ganz auf seine Kettensäge verlassen, mit der er Dämonen und Untote aufmischt.