Die Seitenwende der taz: Drei ostdeutsche Frauen besiegen den Kapitalismus

Im Jahr 2024 haben Annett Gröschner, Peggy Mädler und Wenke Seemann für ihr Buch „Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat“ sieben Nächte lang mit sieben alkoholischen Getränken über den Zustand der Welt nachgedacht. Nun denken sie für die taz eine weitere Nacht über den Zustand der Solidarität nach. Sie treffen sich dafür in Chemnitz, wo Peggy gerade ein Theaterstück inszeniert.

Wenke: Heute ist der 24. August 2025. Wir sind in einer Chemnitzer Ferienwohnung, die sich in einem Q6-Bau1 befindet. Wir trinken Prosecco.

Peggy: Zu essen gibt es Brot, Gurken, Zwiebeln, Oliven und Käse. Und ich habe ein Spiel mitgebracht, das passenderweise Solidaritäts-Monopoly heißt.

Annett: Peggy, kannst du, bevor wir mit dem Spiel anfangen, mal kurz sagen, ob sich das Konzept der Kulturhauptstadt Chemnitz mit dem Begriff der Solidarität verbinden lässt?

Gröschner, Mädler, Seemann

Annett Gröschner, Schriftstellerin und Journalistin, Peggy Mädler, Dramaturgin, Regisseurin und Schriftstellerin und Wenke Seemann, freie Künstlerin und Sozialwissenschaftlerin, veröffentlichten 2024 das Buch „Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat“.

Peggy: Ich finde, das ist eigentlich der Grundgedanke. Die Idee ist, sämtliche Aktionen und Akteur*innen, die über die Stadt und Region des Erzgebirges verteilt sind, miteinander zu vernetzen. Es gibt hier so viele Menschen, die etwas bewegen. Die Frage ist natürlich: Wie gelingt eine gute Kommunikation untereinander – auch über 2025 hinaus? Wie kann die Verbindung zwischen Menschen gehalten werden …

Wenke: … die ja oft in einem stressigen, auch prekären Alltag verortet sind. Oder zwischen ihnen liegen weite Wege.

Peggy: Vielleicht kann man Solidarität in dem Sinne als ein dringend benötigtes Gefühl der Nähe zwischen Menschen beschreiben, um sich gegenseitig wahrzunehmen und zu unterstützen, ob nun im globalen Sinne oder eben in einer Region – dass man eine Verbindung zueinander hat und hält.

Annett summt: Vorwärts und nicht vergessen, worin unsere Stärke besteht … beim Hungern und beim Essen: die Solidarität.

Peggy: Wollen wir mit dem Spiel anfangen? Das haben Studierende der Freien Universität entwickelt – auf Basis von Monopoly. Ich lese mal die Anleitung vor. „Mische die Aktions- und Rollenkarten gut durch und lege sie verdeckt. Alle Spielenden stellen ihre Figur auf Los!“

Wenke: Ich nehme Grün …

Annett: Ich Rot …

Peggy: Dann nehme ich Lila. Es gibt einen Großkonzern im Spiel, der bekommt auch eine Figur. Wir haben mehrere Auswahlmöglichkeiten: Ein silbernes Auto, das für die Automobillobby steht. Eine Waffe für die Waffenlobby oder einfach den Zylinder für unsere altmodische Vorstellung des Kapitalisten aus dem Schulbuch.

Annett: Bei der Waffenlobby sind die Widersprüche am größten. Wir müssen uns verteidigen, sind aber gegen Rüstungskonzerne.



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Wenke: Lass uns das Auto nehmen, da sind die Widersprüche auch groß genug. Wer spielt den Großkonzern?

Peggy: Niemand. Wir müssen lediglich für ihn würfeln.

Annett: Niemand hier am Tisch muss den oder die Böse spielen?

Peggy: Nein. Es ist so angelegt, dass niemand von uns es sein muss. Wir dürfen solidarisch handeln. Hier unsere Rollenkarten.

Die letzte gedruckte werktagstaz 🐾

Unter der Woche wird fortan nicht mehr gedruckt: Die historische werktagstaz vom Freitag, dem 17.10.2025, erscheint ausnahmsweise weitgehend ausschließlich gedruckt und als ePaper. Sie bleibt ganze zwei Wochen im Handel sowie in unserem eKiosk als ePaper erhältlich. Sie enthält Text von Fatma Aydemir, Sibylle Berg, T.C. Boyle, Dave Eggers, Olga Grjasnowa, Olga Hohmann, Nefeli Kavouras, Francesca Melandiri, Christof Meueler, Feridun Zaimoglu, ein Dreiergespräch von Annett Gröschner, Peggy Mädler und Wenke Seemann, den abgeschlossenen Fortsetzungroman „Spionin der Redaktion“ und vieles mehr. Alles zur Seitenwende

Wenke: Oh. Ich bin Bildungsaktivistin. „Aktivisti sind Menschen, die sich öffentlich für eine Sache einsetzen und versuchen, etwas zu verändern. Du kämpfst für eine Stadt, in der alle Kinder und Erwachsene das lernen können, was sie wollen. Zum Beispiel in der Schule oder in der Uni.“

Peggy: Ich bin Verkehrsaktivistin. „Du kämpfst für eine Stadt, in der sich alle Menschen sicher, frei und kostenlos von einem Ort zum anderen bewegen können.“

Annett: Ich bin Gemeinschaftsaktivistin. „Du kämpfst für eine Stadt, in der es allen Menschen gut geht. In der alle genug zu essen haben und in einer Wohnung leben können.“

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Ricarda Lang, Navid Kermani, Aline Lüllmann, Bernhard Pörksen, Katrin Gottschalk

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Peggy: Dann können wir ja losspielen. Es gibt zwei Möglichkeiten, zu gewinnen. Individueller Sieg: Die erste Person, die drei Straßen mit jeweils drei Markern vollständig entwickelt hat, gewinnt alleine. Oder kooperativer Sieg: Wenn mindestens zwei Personen ihre drei Straßen fertig entwickeln, bevor der Großkonzern das schafft, gewinnen alle Aktivisti gemeinsam, dann haben wir die Stadt zusammen umgestaltet.

Wenke: Warte mal. Und wann gewinnt der Großkonzern?

Peggy: Der Großkonzern gewinnt, wenn er drei Straßen vollständig entwickelt oder auf allen sechs Infrastrukturfeldern seine Marker hat.

Wenke: Mit Infrastruktur sind die Wasserwerke gemeint?



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Annett: Und der Bahnhof. Das Elektrizitätswerk.

Wenke: Und das Feld Einkommensteuer oder Zusatzsteuer sind dann Ereignisse?

Peggy: Ich denke, ja. Das verstehen wir alles beim Spielen. Ich bin immer so ungeduldig bei Spielanleitungen.

Wenke: Aber wenn der Großkonzern jetzt auf eine Straße kommt, dann muss doch irgendjemand von uns für ihn die Straße kaufen.

Peggy: Das habe ich vergessen zu sagen: Es gibt hier kein Geld.

Wenke: Ach so.

Peggy: Und wir dürfen uns jederzeit helfen, Absprachen treffen und Aktionskarten tauschen, wenn alle einverstanden sind.

Die drei ostdeutschen Frauen fangen an zu spielen. Annett würfelt mehrere Paschs hintereinander und setzt ihre Marker auf die Chausseestraße. Peggy bekommt die Elisenstraße. Wenke zieht eine Aktionskarte. „Der älteste Club der Stadt, Roswitha, hat seine Klage gegen einen Großkonzern gewonnen, der ein teures Bürogebäude darauf errichten wollte. Das wird gebührend gefeiert.“ Sie vergessen gleich in der ersten Runde, für den Großkonzern zu würfeln. Das wird nachgeholt. Annett landet im Gefängnis. Sie muss eine Runde aussetzen.

Annett: Fängt ja gut an.

Peggy: Kann ich euch ein Geständnis machen? Ich spiele überhaupt nicht gern.

Annett: Ich auch nicht.

Peggy: Ich glaube, viele Westdeutsche spielen ganz gern, die haben schon in ihrer Kindheit sämtliche Spiele des Jahres durchprobiert. Ist das ein Klischee? Wir waren eher draußen spielen.

Annett: Mein 1983er-Freund hatte ein selbstgemachtes Monopoly. Getreu dem ostdeutschen Motto: Alles, was wir nicht aus dem Westen kriegen können, machen wir selbst. Ich wusste aber damals wie heute nicht, warum mir persönlich eine ganze Straße gehören soll. Ich hatte andere Interessen, ich habe lieber Bücher von Ulrike Meinhof und Frantz Fanon abgeschrieben.

Peggy: Bei Monopoly scheißt der Teufel immer auf den größten Haufen: Je mehr Geld und Straßen man hat, desto mehr Geld und Straßen kriegt man automatisch.

Wenke: Hier gibt es noch Begriffserklärungen in der Spielanleitung. Was heißt Obdachlosigkeit? Was ist eine Petition? Was ist Diskriminierung?

Annett: Was steht da bei Solidarität?

Wenke: „Solidarität. Zusammenhalten. Sich gegenseitig helfen und füreinander da sein. Beispiel: Freundinnen helfen einander bei einer Hausaufgabe oder Menschen spenden für Betroffene einer Flut.“ Das ist ein ganz schöner Unterschied, oder?

Peggy: Was ist überhaupt der Unterschied zwischen Hilfsbereitschaft und Solidarität?

Wenke: Na ja, Hilfsbereitschaft ist konkreter. Wir haben zum Beispiel heute einem Mann, der ziemlich betrunken und umgefallen war und sich im Gesicht verletzt hat, hochgeholfen und einen Krankenwagen gerufen. Hilfsbereitschaft heißt: nicht wegzugehen, wegzugucken. Solidarisch bist du eher mit einer Gruppe oder mit Menschen, denen du dich aufgrund deiner Gesinnung zugehörig fühlst, zu denen du eine eigene Verbindung aufbaust.

Peggy: Aber du musst doch auch eine Verbindung zu dem betrunkenen Mann aufbauen, um zu sagen, ich schaue da hin und gehe nicht einfach weiter.

Wenke: Ja, aber ich würde nicht sagen, dass das solidarisch ist, das hat eher mit Empathie zu tun.

Annett: Solidarität ist was Größeres als Hilfsbereitschaft. Mit dem Mann heute war ich nicht solidarisch, denn der Mann, das muss man ja dazu sagen, wollte, wenn die AfD an die Macht kommt, alle ausrotten.

Wenke: Und er meinte uns damit. Huch, jetzt ist uns das Großkonzernauto vom Brett gerutscht.

Annett: Müssen wir Erste Hilfe leisten? Solidarität ist ein moralisches oder soziales oder gesellschaftliches Konzept. Ich finde eh, Freiheit, Gleichheit, Solidarität ist besser als Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Solidarität umfasst mehr als Brüderlichkeit.

Wenke: Ja, und es sollte nicht nur eine Proklamation sein. Also zum Beispiel das Profilbild bei Insta zu ändern oder so was. Oder Marken zu kaufen für die Solidarität und die in ein Buch zu kleben, das ist für mich noch kein solidarisches Handeln.

Peggy: Also ist Solidarität eine Unterstützung einer Idee oder eines Kampfes, eines Engagements von anderen?

Wenke: Ja.

Peggy: Und wenn ich an die Welthungerhilfe spende?

Wenke: Das ist auch solidarisch, oder nein – hilfsbereit?

Annett: Manchmal ist es eben auch deckungsgleich. Ich hatte neulich eine ziemlich interessante Diskussion mit einer belarussischen Journalistin, Katja Artsiomenka, die ein Feature macht über Solidarität. Ihr war aufgefallen, dass die meisten, die sie nach dem Begriff gefragt hat, unter Solidarität Unterstützung von Schwächeren oder Ausgebeuteten verstehen, die unsere Hilfe brauchen, und nicht mit denen, die souverän und selbstbestimmt um eine Freiheit kämpfen, die wir schon haben. Also dass wir nicht solidarisch gewesen sind mit den Menschen in Belarus, weil die eben halt nicht die armen Unterdrückten waren, sondern selbstbewusste Citoyens. Das hat mir schon zu denken gegeben. Welche Definition von Solidarität haben wir eigentlich?

Peggy: Es ist so ein christliches Gebot, solidarisch mit den Armen zu sein. Und im Kommunismus hieß es, solidarisch mit den Entrechteten und Unterdrückten zu sein.

Annett: Ich glaube, da ist auch ein großer Unterschied zwischen uns und Leuten, die im Westen sozialisiert worden sind. Wir sind ja mit diesem staatlichen Solidaritätsbegriff aufgewachsen, den es ja im Westen nicht gab.

Wenke: Also Solidaritätsmarken kaufen …

Peggy: … oder Solidaritätsbasare organisieren.

Annett: Diese Forderung nach Solidarität mit Vietnam, mit Chile, mit dem palästinensischen Volk hatte natürlich auch immer was Geopolitisches …

Wenke: Und Ideologisches.

Annett: Aber wenn man dahintergeguckt hat, waren es immer Blöcke, die sich gegenüberstanden und ihre Interessen verteidigten. Ich habe mich daran wieder erinnert, als es in der letzten Regierung unter der Außenministerin Annalena Baerbock dieses Credo der feministischen Außenpolitik gab, was für mich krachend gescheitert ist, weil es noch nicht mal dafür gereicht hat, solidarisch mit den protestierenden Frauen im Iran zu sein. Ja, da wurde es genauso ideologisch wie das, was ich kannte. Gut gemeint, aber am Ende siegt doch wieder die Geopolitik. Und dann sind die Frauen, die kein Kopftuch tragen wollen und im Gefängnis landen, halt so ein Kollateralschaden, weil man es sich im Westen doch nicht mit dem Iran verderben will.

Peggy: In letzter Zeit habe ich viel an den Prager Frühling gedacht. Da gab es auch die Hoffnung, dass sich die westlichen Länder solidarisch mit der Tschechoslowakei erklären – und auch entsprechend handeln. Und dann ist die Sowjetunion mit den Panzern in Prag einmarschiert. Die Proteste waren da, aber gering. Das war genauso mit dem Mauerbau.

Wenke: Das sind immer gleich so weltpolitische Konflikte. Da wünsche ich mir eine Aktionskarte „Solidarische Massenproteste gegen …“

Annett: Die sind dringend notwendig angesichts dieser unsolidarischen Regierung, die wir gerade haben. Ich denke da an die Journalistin, die für uns aus Afghanistan berichtet hat und aufgeflogen ist und dringend aus dem Land rausmusste und jetzt in Pakistan festsitzt und wieder nach Afghanistan abgeschoben werden soll, weil alle Zusagen Deutschlands auf Ausreise vom Bundesinnenministerium blockiert werden. Das ist ja auch so eine Frage der Solidarität: Sind wir solidarisch mit denen in Afghanistan, die eine Hoffnung darauf gesetzt haben, als der Westen mit seinen Truppen einmarschiert ist. Jetzt werden alle Versprechen gebrochen und die Leute den Taliban zum Fraß vorgeworfen.

Wenke: Das ist das Drama des Abzugs gewesen – nach dem kompletten Rückzug der USA 2021. Die Frage ist, was kannst du als Einzelperson tun, wie kannst du solidarisch sein? Du kannst alle Kontakte aktivieren und versuchen, größtmögliche Aufmerksamkeit und Druck zu erzeugen, all deinen Wahlkreisabgeordneten schreiben. Aber im Grunde ist es eine Frage des staatlichen Selbstverständnisses, von außenpolitischer Integrität: Ausbeutung und Verrat oder Anerkennung und Respekt auf Augenhöhe.

Peggy: Und dann hast du aber auch in aktivistischen Gruppen noch die Streitereien um Prioritäten oder darum, mit wem man solidarisch sein sollte, das kommt ja dann auch noch dazu.

Annett: Na gut, das lässt sich nicht vermeiden, dass es da Diskussionen gibt, dass man sich nicht immer einig ist, das finde ich auch in Ordnung. Aber was ich sehe, ist, dass diese Regierung, die wir jetzt haben, grundsätzlich unsolidarisch ist, weil alles, was sie bis jetzt machen oder was sie als Begründung dafür angeben, dass es diesem Land nicht gut geht, hat immer was mit Armen, Geflüchteten oder Leuten zu tun, die halt nicht so funktionieren, wie der Kapitalismus das fordert. Ich finde, hier wird versucht, eine Entsolidarisierung zu schaffen, indem …

Wenke: … Arme und Geflüchtete diffamiert werden, als diejenigen, die den Steu­er­zah­le­r*in­nen auf der Tasche liegen. Das ist fatal, weil es funktioniert. Die letzten 30 Jahre Neoliberalismus haben das Blame Game „soziale Spaltung“ perfektioniert.

Annett: Es wird nicht einmal kritisch hinterfragt, dass man die Daseinsvorsorge privatisiert hat und einige wenige damit richtig viel Geld verdienen. Oder dass Brücken nicht kaputt sein müssten. Aber Instandsetzung verspricht halt keinen Profit.

Peggy: Man hätte auch vor Jahren vorausschauend sagen können: Nein, wir schließen jetzt keine Schulen, denn wir brauchen Zuwanderung, wir brauchen mehr Menschen hier, deren Kinder dann die Schulen besuchen.

Wenke: Es wird nicht gesagt, dass Konzerne, die Mindestlohn oder weniger bezahlen, im Prinzip diejenigen sind, die vom Staat alimentiert werden, weil deren Geschäftsmodell darauf basiert, keinen existenzsichernden Lohn zahlen zu müssen, da dieser durch staatliche Transferleistungen aufgestockt wird. Und das bei aktuell 20 Prozent aller erwerbsfähigen Bürgergeldempfänger*innen!

Annett: Dasselbe bei Wohnungseigentümer*innen, die immer wieder Schlupflöcher finden, um die Miete zu erhöhen. Und das Wohngeld zahlt dann der Staat und alimentiert sie damit.

Wenke: Wer ist dran?

Wenke erwürfelt sich die Hauptstraße. Danach muss sie fürs Kapital würfeln. Dann ist Annett dran, sie bekommt die Theaterstraße. Peggy geht über Los und bekommt eine Aktionskarte: „Ihr habt jetzt Sommerferien und endlich mehr Zeit, euch gegen den Großkonzern zu wehren.“

Peggy: Wie bitte? Moment, Moment. Ich würde ja gern mal eine Woche wirklich nur Urlaub machen und mich in der Zeit auch nicht um Politik kümmern.

Wenke zieht eine Aktionskarte für die Erweiterung der Öffis: „Du baust Tramschienen auf die Wiener Straße, setze deinen Marker drauf.“ Annett erwürfelt sich die Badstraße. Da liegt schon ein Marker von ihr. Fehlt also nur noch ein dritter Marker – dann ist die erste Straße schon in aktivistischer Hand. Natürlich spielen wir auf einen gemeinschaftlichen Sieg. Wenke summt Ton Steine Scherben: „Aus dem Weg, Kapitalisten, die letzte Schlacht gewinnen wir.“

Annett: Mist, schon wieder vergessen, für den Großkonzern zu würfeln. Oh nein! Er bekommt die Museumsstraße.

Peggy: Ist das jetzt die erste Straße, die der Kapitalist besitzt? Ich glaube, das richtige Monopoly ist realistischer.

Annett: Die Gier wird in diesem Spiel hier überhaupt nicht geweckt.

Peggy: Es ist ja kein Geld da. Nur diese Marker, die uns nichts bedeuten. Das heißt, wir haben auch keinen Neid untereinander. Es geht auch nicht darum, wer seine Miete morgen noch zahlen kann. Du musst dich nicht fragen, ob du das Eigentum, das du vielleicht erarbeitet oder mit Glück erwürfelt hast, solidarisch teilst oder ob du es für deine individuelle Altersabsicherung brauchst. In der Realität bist du ja ganz oft in diesem Dilemma: Gemeinschaftsinteresse oder persönliches Interesse.

Annett: Die Frage ist ja, gibt man der Gemeinschaft was durch das Zahlen von Steuern, zum Beispiel für Erbschaften oder Vermögen? Was ich eigentlich immer besser finde als durch Spenden, wo man dann irgendwie eine Erwartung hat an die, denen man spendet.

Wenke: Und wo ist die Macht des Kapitals? Es hockt auf der Museumstraße. Was ist denn das für ein Kapitalist?

Peggy: Na, ein gebildeter Kapitalist. Ich darf eine Aktionskarte ziehen: „Die Stadtregierung hat beschlossen, den Stadtpark auszubauen.“ Ein Träumchen. Platz für ein Fußballfeld, eine Hochbeetanlage und ein Freilichtkino. Haben wir schon die Gesetze zur Dachbegrünung beschlossen?

Annett: Die Aktionskarte habe ich, das passt doch gut.

Wenke würfelt und zieht: So, jetzt haben wir auch den Opernplatz. Gut. Weiter geht’s. Annett hat die Berliner Straße. Prima. Entwickeln wir mal gleich die ganze Gegend hier.

Peggy: Bei dem Tempo haben wir bald gewonnen. Ich finde übrigens, dass Chemnitz eine sehr grüne Stadt ist – mit einem schlechten Verkehrskonzept.

Wenke: Jetzt kommt das Feld Steuern. „Wer auf eines der beiden Steuerfelder kommt, muss seinen nächstgelegenen Marker vom Spielfeld entfernen.“ Diese Regel gilt nur für die Aktivisti. Na, das ist schon realistischer: Der Großkonzern muss keine Steuern zahlen.

Peggy: Oder sie stehen in keinem Verhältnis: Ich habe neulich gehört, dass Tesla in Brandenburg etwa 30 Millionen im Jahr an Gewerbesteuer zahlt und an öffentlichen Steuergeldern wurden schon 940 Millionen für die Ansiedlung der Gigafabrik ausgegeben.

Annett: Und dann kommt noch die Verlegung des Bahnhofs dazu, die das Land Brandenburg voraussichtlich 59 Millionen Euro kostet und für die An­woh­ne­r*in­nen längere Wege bedeutet.

Wenke: Von den ökologischen Folgekosten mal ganz abgesehen. Leider ein wirtschaftspolitischer Klassiker – Privatisierung von Gewinnen und Vergemeinschaftung von Risiko und Folgekosten.

Annett: Es geht nur auf, wenn du denkst, dass die dann 100 Jahre bleiben und ordentlich ihre Gewerbesteuern zahlen. Und unser Spiel hier geht nur auf, weil niemand von uns abtrünnig wird und sich mit dem Großkonzern gemeinmacht. Aber in der Realität sieht es ja oft so aus, dass Gegenbewegungen aus irgendwelchen Zwängen heraus schließlich doch mit Konzernen kooperieren.

Wenke: In unserem Spiel hier gibt es kein lukratives Jobangebot oder Sponsoring, keine finanziellen Abhängigkeiten, keine Existenz- oder Abstiegsängste. Dafür eine „Aktionskarten-Regierung“ mit ausgeprägtem Gemeinwohlinteresse.

Peggy: Du musst auch nicht entscheiden, verwendest du jetzt deine Zeit für politisches Engagement oder für die Familie. Und: Solidarität tut hier überhaupt nicht weh. Manchmal unterstütze ich Aktionen, auch wenn ich mich nicht mit allen Punkten vollständig identifizieren kann.

Annett: Ja, ist Abwägungssache.

Wenke: Der Konzern ist dran. Wo ist er? Ah, er hat die Turmstraße. Und zieht eine Kapitalkarte, weil er über Los gegangen ist: „Capital Defensive Architecture. Der Großkonzern möchte nicht mehr, dass sich obdachlose Menschen in der Nähe seines Eigentums aufhalten. Deswegen baut er die überdachte Bank in mehrere Stühle um, damit dann niemand mehr darauf schlafen kann.“

Peggy: Das ist das erste Mal, finde ich, dass der Konzern ein bisschen gemein wird.

Wenke: Es ist so ein bisschen wie Häuser besetzen ohne Widerstand und Räumung.

Peggy: Ich muss sagen, es ist schön, mal wieder einen Abend mit euch zu verbringen … Oh, passt mal auf, ich habe anscheinend gerade die Gefängnisse abgeschafft. „Anstatt Menschen mit Haftstrafen im Gefängnis einzusperren, wird der Fokus nun auf die Bekämpfung von Armut und auf die Erweiterung von Hilfsangeboten gelegt.“

Annett: Und der Großkapitalist, der alles unterschlägt, kommt auch frei. Also die Cum-Ex-Leute, die kommen dann auch nicht mehr ins Gefängnis.

Wenke: Das halte ich wieder für realistisch.

Peggy: Und was ist mit Mord und Totschlag?

Wenke: Wir sind in Rio Reisers Traum: „Alle Türen waren offen, die Gefängnisse leer. Keine Waffen, keine Kriege, mehr …“ Du bist dran, Annett.

Annett: Wieder eine Aktionskarte: Gerechte Steuerreform. „Das lange geforderte Gesetz, Superreiche entsprechend ihrem Wohlstand zu besteuern, wird endlich verabschiedet.“

Peggy: Der Traum ist aus! Darüber haben wir ja schon gesprochen, dass sich zum Beispiel in Bezug auf die Vermögenssteuer viele Menschen in der Mitte eher solidarisch mit den Reicheren zeigen, weil sie sich potenziell in der Zukunft da sehen oder hoffen, dass ihre Kinder eines Tages da sind, statt solidarisch mit den Ärmeren zu sein.

Wenke: Die Mehrheit der Deutschen kann von der Steuerpolitik systematisch bevorteilte Superreiche besser ertragen oder ausblenden als die maximal 2 Prozent der erwerbsfähigen Bür­ger­geld­emp­fän­ge­r*in­nen, die nicht arbeiten wollen. Statt „wir arbeiten doch auch“ möchte ich endlich “wir zahlen doch auch unsere Steuern“ hören.

Annett: Okay, dann jetzt noch: „Deutsche Wohnen & Co. enteignen. Das Gesetz wird beschlossen. Dank dir und deiner Aktivisti-Freundinnen wird der Großkonzern gezwungen, seine Wohnung an den Staat zu verkaufen, wodurch die Mietpreise wieder sinken und bezahlbar werden.“ Jetzt haben wir gleich gewonnen.

Peggy: Das reale Monopoly ist das Spiel, das ich wirklich am wenigsten gern spiele. Es ist zutiefst frustrierend. Das Verlieren zieht sich so lange hin. Du siehst es kommen, dass du keine Chance mehr hast, weil so viele Straßen anderen gehören und du immer nur bezahlen musst.

Annett: Aber das ist ja die Realität. Ich habe das Gefühl, dass Trump, Putin und Co. gegen die Welt Monopoly spielen. Mariupol und der Gazastreifen als 1-A-Lage.

Peggy: Ja, genau. Diese Frustration will ich doch nicht noch in meiner Freizeit haben.

Wenke: Es gibt auch Leute, die gewinnen.

Annett: Streng dich mal an.

Wenke: In dem Spiel hier gewinnen wir alle, wir sind hier in einem anderen Gesellschaftssystem.

Peggy: Genau. Wir haben keine Frustrationserlebnisse.

Wenke: Die Gefängnisse sind leer.

Peggy: Keine Waffen und keine Kriege mehr. Das ist …

Wenke: … das Paradies. Der Traum ist aus. Düdüdüdüdüdüdü.

ALLE: Aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird.

Wenke: Ich denke bei Ton Steine Scherben an Claudia Roth.

Annett: Gibt es ein Land auf der Erde …

Peggy: … in dem der Traum Wirklichkeit ist. Und jetzt stehen wir in der Werner Seelenbinder-Halle. 1988, Ost-Berlin. Und alle singen mit: „Dieses Land ist es nicht.“

Annett: Aber das andere ist es auch nicht. … Jetzt muss ich wieder für den Kapitalismus würfeln. Mist: Deutsche Wohnen enteignen wird wieder zurückgenommen.

Wenke: Achtung! Dafür gehört die Schlossallee jetzt uns.

Peggy: Hier in Chemnitz läuft gerade eine Edvard-Munch-Ausstellung und dort ist auch eine Videoinstallation der polnischen Künstlerin Karolina Bregula aufgebaut: „Der Sturm“ (2024). Auf fünf Bildschirmen sind fünf Personen zu sehen, die an einer Küste stehen. Sie schauen auf einen Punkt in der Ferne und beschreiben, was sie sehen – einen Sturm, der über einer Insel aufzieht und immer stärker wird. Sie sagen: „Ich bin sicher, dass der Sturm bald hier ankommen wird. … Bin ich in Gefahr? … Im Radio sagen sie, dass der Sturm gefährlich ist. … Wer hat den Sturm verursacht? … Ich habe den Sturm nicht verursacht. … Obwohl ich den Sturm nicht verursacht habe, fühle ich mich schuldig.“ Bei Wikipedia habe ich gelesen, dass Solidarität im römischen Recht meinte, dass man als Ein­zel­ne*r haftbar ist – auch wenn man einen Vertrag mit vielen anderen abschließt. Die Frage: Bin ich als Einzelne haftbar für das Ganze, finde ich tatsächlich in Bezug auf die Klimakrise einen wichtigen Gedanken. In der Installation heißt es weiter: „Ich denke, jetzt dort zu sein, muss schrecklich sein. … Die Wahrheit ist, dass ich die Bewohner der Insel noch nie mochte. … Es tut mir nicht leid, ich habe mit den Menschen nichts zu tun.“ Wie viel Solidarität hat man, wenn die Insel weit weg ist …

Wenke: Oder es ist eine Privatinsel von einem Superreichen.

Peggy: … der deutlich mehr für den Sturm verantwortlich ist als ich.

Annett: Das ist die Frage: Wo gerät Solidarität an Grenzen? Die Leute, die im Luftschutzkeller zusammengesessen haben, waren auch solidarisch und haben gemeinsam gekocht. Aber sie hätten jeden rausgeschmissen, der einen gelben Stern am Mantel trug. Echte Solidarität hieße ja, dass du auch solidarisch bist mit Leuten, die nicht zur eigenen Gruppe gehören.

Peggy: Heißt es das wirklich? Solidarität entsteht doch oft unter Gleichgesinnten: „Arbeiter aller Länder, vereinigt Euch.“

Wenke: Ich finde schon, dass Solidarität darüber hinaus reichen sollte. Sinthujan Varathrajah formuliert das ziemlich treffend: „Ich glaube wirklich daran, dass dieser Zwang zu Nähe und Ähnlichkeit als Grundlage für jegliche Form von Mitgefühl verkürzt und irreführend ist. Solidarische Beziehungen sollten unabhängig davon existieren.“

Peggy: Ich schließe manchmal meine Augen, weil mich das, was ich sehe, erschreckt und verstört. Es gibt Tage, an denen ich denke, ich ertrage keine einzige Nachricht mehr. Ich ertrage meine Ohnmacht nicht. Ich habe auch Angst. In der Videoinstallation heißt es: „Ich denke daran zu helfen.“ Und: „Ich muss mich jetzt vor allem um mich selbst kümmern. … Wenn der Sturm da drüben alles zerstört hat, wird er hierherkommen. … Und ich frage mich, wer wird mir dann helfen?“ Jürgen Habermas hat mal gesagt, dass Solidarität im Vertrauen darauf entsteht, dass umgekehrt dir diese Solidarität auch zuteil wird.

Wenke: Ja, dass sie auf Reziprozität beruht.

Peggy: Genau. Deshalb hat mich die Installation so traurig gemacht. Weil ich dachte: Dieses Vertrauen, dass andere solidarisch mit dir sind oder sein werden, ist auf breiter Ebene nicht mehr da. Es fehlt eine positive Zukunftsvision, wie sie zum Beispiel mit der frühen Arbeiterbewegung einherging: Wir solidarisieren uns international, denn wir wollen eine Welt, in der die Ar­bei­te­r*in­nen nicht mehr die Ausgebeuteten sind. Das ist das positive Ziel. Im Moment dient die Solidarisierung eher dazu, die Katastrophen abzumildern.

Wenke: Was wäre denn eine neue Internationale, die breit genug wäre, um Menschen, die ähnlich denken, zu vereinen? Das sind ja sicherlich nicht wenige, die sich mehr öffentliche Daseinsfürsorge, ein gerechteres Steuersystem, überhaupt eine lebbare Zukunft wünschen. Womit könnte man Menschen dazu bringen, sich in ihrem Umfeld, im Land, international zu verbinden? Occupy Wall Street, wie viele Jahre ist das her?

Annett: Im Moment kämpfen wir ja eigentlich nur darum, das zu bewahren, was wir schon haben. Der Sturm …

Peggy: ist …

Wenke: … überall.

Annett: Heißt das, dass wir eigentlich die Konservativen sind? Nehmen wir die UNO. Wir sehen, dass sie in allen Belangen geschwächt wird. Es gibt natürlich immer Defizite, die solche Organisationen haben. Aber nur die Defizite zu sehen, hieße, dass eine Weltgemeinschaft wie die UNO in absehbarer Zeit scheitern wird.

Wenke: Und dann fangen wir wieder von vorne an. Aber warum beharren wir nicht trotzdem auf den positiven Visionen und Grundideen dieser Organisationen und kämpfen für eine konsequente Umsetzung von Völkerrecht, für ein solidarisches Europa oder für eine auf echter Teilhabe gründende Kommunalpolitik?

Annett: Viele von uns fragen sich ja, warum in den USA nur sehr zaghaft gegen den sich ausbreitenden Autoritarismus protestiert wird. In den letzten 20 oder 30 Jahren sind viele dermaßen in eine Abhängigkeit geraten, dass ein Protest zwar nicht das Leben, aber die Existenz gefährdet. Die sind jetzt in der Defensive, die, die jetzt aufstehen müssten, können es nicht, weil sie Kredite haben.

Wenke: Ich frage noch mal: Was wäre eine positive Zukunftsvision, die dem neoliberalen Autokratismus entgegensteht, der sich gerade in rasender Geschwindigkeit über den Erdball ausbreitet?

Peggy: Ich weiß, ich bin morgen wieder zuversichtlicher. Aber angesichts der Installation habe ich gedacht: Krass, ich bin auch eine Person, die gerade wie gelähmt auf den Sturm schaut, auf Kriege, auf die Klimakrise, auf die vielen anderen großen Probleme, auf die nächsten Wahlen. Ich glaube auch nicht mehr an eine globale Arbeiter*innenbewegung. Mein letztes Vertrauen setze ich auf Frauen*, da spüre ich noch am meisten Solidarität.

Annett: Ich glaube, dass eine globale Frau­en*­be­we­gung die einzige Bewegung ist, die noch vorstellbar ist als weltverändernde progressive Kraft.

Wenke: Also eine neue Frauen*bewegung, mit einer Stärke, wie sie Emmeline Pankhurst beschrieben hat: „Wir tragen keine Kennzeichen, wir dringen in alle Klassen, ihr könnt uns nicht ausfindig machen, und ihr könnt uns nicht aufhalten.“

Peggy: Da sind wir wieder beim Anfang: Der Kunst, Verbindungen und Nähe innerhalb von weiten Räumen und in einem eh schon überfüllten und prekären Alltag zu schaffen. Ich meine, wir sind alle kurz vorm Burnout. Und wir müssen direkt in den Sturm hineinschauen, um die andere Frau darin auch wirklich zu sehen.

Wenke: Wir brauchen eine gemeinsame Aktionskarte. „Demokratie, Rechtsstaat, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und Abschaffung des Patriarchats werden konsequent Grundlage jeden politischen Handelns“.

Annett: Ja, das wären alles Lieblingsaktionen.

Peggy: Und wo ist jetzt der Kapitalismus abgeblieben?

Wenke: Der hat hier eh keine Chance. Die letzte Schlacht gewinnen wir.

Annett: Hier in der Ferienwohnung darf man übrigens ab 22 Uhr nicht mehr laut singen. Kostet 250 € Strafe.

Peggy: Nein, ehrlich, steht das in den Hausregeln?

Annett: Ja, das steht am Kühlschrank.

Peggy: Ist nicht wahr.

Annett: Aus dem …

Wenke: … Weg

Peggy: … Kapitalisten. Achtung, hier ist wieder eine Kapitalkarte: „Der Großkonzern hat sich drei neue Grundstücke in der Theaterstraße gekauft, um dort ein großes Luxusgebäude zu errichten. Entfernt dort alle von Aktivisti gesetzten Marker, ersetzt sie durch einen Marker des Großkonzerns.“

Wenke: Nein.

Annett: Warum das Theater? Es gehört uns.

Peggy: Habt ihr jetzt einfach Nein gesagt und die Kapitalkarte verschwinden lassen?

Wenke würfelt: Genau. Die Theaterstraße bleibt bei uns. Aus dem Weg, Kapitalisten.

Annett würfelt: Dieses Spiel gewinnen wir.

Peggy: Schaut mal, jetzt habt ihr beide schon jeweils drei Straßen vollständig entwickelt. Damit haben wir tatsächlich gegen den Kapitalismus gewonnen.

Wenke: War ein bisschen einfach. Anderthalb Stunden und nur drei Aktivistinnen nötig. Das wäre dann auch die Überschrift für unseren Text: „Drei Ostdeutsche Frauen besiegen den Kapitalismus. In einer Wohnung in Karl-Marx-Stadt.“ Mission accomplished. Das ist das Ende.